Für Ursula Hertewich schien der Karriereweg vorgezeichnet. Die Saarländerin stammt aus einer Apothekerfamilie. Nach dem Pharmaziestudium promovierte sie und unterstützte Eltern und Schwester in der Apotheke, die ihr Urgroßvater vor 122 Jahren gegründet hatte. Dann folgte der Ruf des Klosters. Aus der Apothekerin ist Nonne Ursula geworden. Seit 2006 gehört sie zu den Schwestern der heiligen Katharina von Siena im Orden des heiligen Dominikus und lebt im Kloster Arenberg in Koblenz. 2013 bindet sie sich für immer an die Gemeinschaft.
Peter Tauber war zu einer Zeit CDU-Generalsekretär, als es darum ging, die umstrittene Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Angela Merkel zu verteidigen. Der promovierte Historiker musste auch dabei so viel einstecken, dass der inzwischen 48-Jährige lebensgefährlich krank wurde. Inzwischen lebt der „Schwarze Peter“ glücklich und gesund in Gelnhausen, ist wieder aufgestanden, gestaltet über unterschiedliche Funktionen in Wirtschaft und Gesellschaft wieder mit und nimmt neue spannende Herausforderungen an, nicht zuletzt als begeisterter Marathonläufer. Er sagt aber von sich: „Du musst kein Held sein“.
Auf der Theater-Bühne sprachen beide mit Wolfram Sauer über Veränderungsprozesse, Werte, Freundschaften, Führung und Vertrauen. Von ihren eigenen Biographien zogen sie Parallelen zur Etablierung von New Work in Unternehmen. Vorbilder fanden sie dabei an unerwarteter Stelle: in Orden und Militär. Während Menschen bei den Dominikanern zunächst gefragt werden, was sie ausmacht und erst danach Aufgaben verteilt werden, ist es bei Militäreinsätzen wichtig, auf die Stärken der Soldaten und Soldatinnen zu vertrauen. Beides Kennzeichen des neuen Arbeitens.
Abschließend betonten Hertewich und Tauber die Notwendigkeit, Unterschiede und Diversität als positive Grundlage für Weiterentwicklung zu begreifen. Unterschiedliche Meinungen müsse man aushalten können.
Einen ausführlichen Bericht über den Talk finden Sie ab Mai 2025 im IBA Forum Newsroom.
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