Schon mal darüber nachgedacht, warum der richtige Raum für deine Arbeit so entscheidend ist? In der Agrargesellschaft war das noch völlig klar, und auch die Welt nach der Industrialisierung verstand die Bedeutung von Raum. Der Umbruch zwischen diesen beiden Welten war auch ein Räumlicher. Heute, im Zeitalter der Wissensarbeit, scheint dieser Zusammenhang oft unsichtbar. Die Wissensgesellschaft dreht sich gerne um sich selbst, um ihr mobiles Arbeiten und vergisst dabei, wie wichtig der Raum für unsere Arbeit wirklich ist. Ohne Raum keine Arbeit.
Das Manifest „Wir nennen es Arbeit“ aus dem Jahr 2006 (Autoren: Holm Friebe und > Sascha Lobo) ist in Teilen eine Prophezeiung geblieben und gleichzeitig irgendwie doch von der Realität überholt worden. Kurioserweise löst sogar hybride Arbeit nach all diesen Jahren immer noch bei einigen Schüttelfrost aus.
In ihrem Vortrag wollen Christian Beinke und Erkan Karakoç den Zusammenhang von Raum und Arbeit im Kontext einer Organisation wiederherstellen. Hat der Raum einen Einfluss auf die Ergebnisse der Arbeit, muss dieser auch strategisch betrachtet werden. Welche Differenzierungspotentiale bietet er? Wie müssen die Räumlichkeiten einer Organisation gestaltet sein, um die Strategie dieses Unternehmens zu unterstützen? Hier steckt mehr drin als Employee Branding. Beinke und Karakoç gehen der Frage nach, wie man den passenden Raum für die strategische Ausrichtung seiner Organisation findet. Weg mit Räumen, die von Bauherren gemacht werden, „weil man das eben so macht“, oder von „New Work Coaches“ an ein gesellschaftliches Ideal angepasst werden sollen. Der Raum muss zur Arbeit passen. Aber zu der Arbeit, die strategisch priorisiert wird.
Foto: Digital Lab SCHOTT AG, © Lennart Wiedemuth