Sie haben gerade Ihr Büro bezogen oder der Umzug steht kurz bevor? Mona Jung, Diana Winzer, Deborah Reicherts und Samir Ayoub räumten in einem Cliché-Bashing mit gängigen Vorurteilen zu den Themen Firmenumzug, Desksharing und neuen Raumkonzepten auf.
CLICHÉ #1: 50 % Desksharing-Quote = 50 % Flächenreduktion
Hier waren sich die Diskussionsteilnehmer schnell einig. Die Formel ist nicht realistisch, zwar können mit Desksharing Arbeitsplätze reduziert werden, aber es müssen neue Funktionsbereiche geschaffen werden. Ob es zu einer Flächenreduktion kommt und wie groß diese ausfallen kann, hängt ganz wesentlich vom Status quo vor dem Umzug ab.
CLICHÉ #2: Je besser der Survey, desto besser das Office Konzept, desto besser die Zusammenarbeit.
Einigkeit im Grundsätzlichen, aber Redebedarf im Detail prägte die Diskussion zu diesem Cliché: Partizipation ist wichtig und zwar von Anfang an. Die Aufgabe liegt aber darin, aus Befragungen kein „Wünsch dir was“ zu machen. Zeitgleich sollten Planer und Change-Manager sicherstellen, dass eigene Lösungen für Teams und bei Bedarf auch für einzelne Personen möglich sind.
CLICHÉ #3: Die Alten bekommst du kaum umgezogen (umerzogen) …
Die spontane Reaktion der Panelteilnehmer: Nicht das Alter, sondern die Erfahrung mit und die Aufgeschlossenheit für Neues entscheidet, wie leicht oder schwer sich Menschen auf Veränderungen einlassen können. Spannend wurde es bei der Frage, wie Widerstände vermieden oder zumindest verringert werden können. Dazu hieß es, ein wichtiger Faktor sei Vertrauen. Hilfreich sei zudem, die Teams in den Partizipationsprozessen divers aufzustellen. Und in noch einem Punkt war man sich einig: Im Zusammenhang mit Umzügen werden die Anforderungen an den Kulturwandel fast immer unterschätzt.
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