IBA Redaktionsteam Büros sollen nicht nur gut funktionieren, sondern auch eine Heimat bieten. Das gelingt am besten, wenn Einrichtungskonzepte gemeinsam mit den späteren Nutzern entwickelt werden. Der global tätige Hersteller von Bewegungssteuerungslösungen Stabilus wählte dabei einen besonderen Weg. Im Zuge eines „Modern Office Workspace“-Projekts, das auf die Arbeitgeberattraktivität und die Mitarbeiterbindung abzielt, führte das Unternehmen 2021 in der Koblenzer Konzernzentrale einen Mitarbeiter-Contest durch, bei dem zehn Teams aus produktionsnahen und Verwaltungsbereichen ihre neuen Büros konzeptionieren durften. Das Pilotprojekt am Koblenzer Standort ist ein konzernweites Leuchtturmprojekt.
Fit for future mit neuen Büroumgebungen
Das Stabilus Werk in Koblenz blickt auf eine lange Tradition zurück; es ist der älteste Standort der Stabilus Gruppe. Seit 1934 bietet Stabilus Lösungen für die Bewegungssteuerung an, 1962 gingen hier die ersten Gasfedern in Produktion. Circa 1.600 Mitarbeiter, davon etwa 450 Mitarbeiter in verwaltungsnahen Bereichen, sind derzeit am Hauptsitz des auf Innovation ausgerichteten Unternehmens tätig. Einige ihrer Büros waren allerdings unübersehbar in die Jahre gekommen. So freuten sich die Mitarbeiter in Koblenz, die ersten in dem Programm zu sein, mit dem Stabilus seine Büroumgebungen „fit for future“ machen will.
„Das „Modern Office Workspace“ ‑Projekt ist eine strategische Initiative mit Leitbildcharakter.“
Bastian Arntzen, Projektleiter
Der Stabilus Mitarbeiter-Contest
2021 fiel der Startschuss für den Stabilus Mitarbeiter-Contest. Der interne Wettbewerb begann mit der Suche nach zehn Teams, davon sechs aus dem klassischen Verwaltungsbereich und vier aus produktionsnahen Bereichen. Die Aufgabe lautete: gemeinsam Konzepte für die Neugestaltung der jeweiligen Büros erarbeiten. Freiwillige waren schnell gefunden. Mit einem klar definierten Budget machten sich die Teams ans Werk und skizzierten ihre Entwürfe zur Neugestaltung der vorhandenen Büroflächen. Dafür gab es 10 Wochen Zeit. Wie die einzelnen Teams ihre Ideen visualisierten, blieb ihnen überlassen. Danach hieß es Daumen drücken, denn jetzt war erstmal eine Jury bestehend aus Geschäftsführung, Personalabteilung, Betriebsrat, Werksärztin und der Koblenzer Niederlassung der Firma Designfunktion, die als externe Einrichtungsberater hinzugezogen wurde, an der Reihe. Deren Aufgabe bestand darin, eine Vorauswahl zu treffen. Die so ermittelten Top 3 aus beiden Bereichen durften im zweiten Schritt ihre Konzepte mit einem Paten nachschärfen, um dann vor dem Vorstand und der Jury zu pitchen. Zwei Gewinner, je eine Abteilung aus Verwaltung und Produktion, wurden daraufhin gekürt und die Neugestaltung der Koblenzer Büros konnte beginnen.
Zunächst jedoch waren noch das Modern Office Workspace Projektteam, die Haustechnik und die externen Einrichtungsberater gefragt. Sie erarbeiteten aus den Ergebnissen des Koblenzer Pilotprojekts konzernweite Standards, die künftig weltweit bei Büroumgestaltungen Anwendung finden sollen.
Neue Arbeitswelt in Produktion und Verwaltung
Mit der Umsetzung der neuen Konzepte wurde trotz makroökonomischer und geopolitischer Herausforderungen schon in 2022 begonnen. Gestartet wurde im Bereich der produktionsnahen Arbeitsplätze. In einem modernisierten Schichtleiterbüro in der Produktion finden sich seit seiner Fertigstellung im November 2022 neben einer neuen Dämmung, einer akustikwirksamen Wandverkleidung und einer modernen Luft- und Wärmepumpe auch neue höhenverstellbare Schreibtische, ergonomische Drehstühle, praktische Rollcontainer und eine moderne und energieeffiziente Deckenbeleuchtung. Magnet für die Fertigungsmitarbeiter ist der neue Kaffeevollautomat in der kleinen Kaffee- und Teeküche.
Die Fertigstellung des Büros des strategischen Qualitätsmanagements ist für Juli/August 2023 geplant. Der neue Verwaltungsbereich, der vormals aus 16 Konzentrationsarbeitsplätzen und einem Einzelbüro bestand, wird künftig ganz anders aussehen. Mit der Option zum Desksharing – Stabilus arbeitet hierzu gerade mit dem Betriebsrat an einer neuen Betriebsvereinbarung – ergibt sich mehr Platz für Meeting‑, Kreativ- und Kollaborationsbereiche.
„Die offen und hell gestalteten Räumlichkeiten in Verbindung mit modernster Licht- und Lüftungstechnik sowie Akustiklösungen ermöglichen ein rundum gesundes Arbeiten.“
Dr. Cornelia Burkhart, Arbeitsmedizinerin
Die sechzehn Mitarbeiter können ab Sommer den neuen Arbeitsbereich und intelligente Locker-Stauraumlösungen nutzen, die sich per App über eine Buchungssoftware organisieren lassen. Hinzu kommen eine moderne Meeting-Lounge, eine Meetingbox für vertrauliche Gespräche und Telefonate, Soft-Seating-Bereiche, eine repräsentative Teeküche mit Stehtisch für kurze Besprechungen oder die Kaffeepause mit Kollegen sowie ein flexibler, multifunktionaler Workshopraum. Dieser ist auf Mitarbeiterwunsch mit Kuben ausgestattet, die sich zu einer Tribüne umbauen lassen. Darüber hinaus enthält er mobile Bildschirme, bunte Whiteboards für kreative Sessions, Schreibtische, die sich bei Bedarf auch als Whiteboards nutzen lassen und akustisch wirksame Vorhänge, die sich auf Wunsch zuziehen oder öffnen lassen. Innovativ ist auch die Zonierung der Büroflächen. Farblich unterschiedliche Teppichfliesen trennen Konzentrationsbereiche von Kreativzonen und Laufwegen. Das Konzept mit Signalwirkung für andere Standorte der Stabilus Gruppe ist in enger Zusammenarbeit mit der Werksärztin entstanden und bietet optimale Voraussetzungen für konzentriertes und gesunderhaltendes Arbeiten.
„Für uns war es ein besonderes Erlebnis, an der Entwicklung der Arbeitsplatzkonzepte beteiligt zu sein. Wir freuen uns schon riesig auf die Umsetzung.“
Patrick Vostner, Strategisches Qualitätsmanagement
