IBA Redaktionsteam Der MOL Campus Budapest, ein neomoderner Wolkenkratzer, entworfen von Foster + Partners und begleitet vom Architekturbüro Kinzo für das Interior-Design, ist ein Beispiel für moderne Architektur und nachhaltiges Bauen. Als neuer Hauptsitz der MOL Group, einem führenden Öl- und Gasunternehmen, vereint der Campus alle Geschäftstätigkeiten des Konzerns unter einem Dach und setzt neue Maßstäbe für zukunftsorientiertes Arbeiten und ökologische Verantwortung.
Nachhaltigkeit im Fokus
Nachhaltigkeit ist ein zentrales Element des MOL Campus. Das Gebäude verkörpert die langfristige Strategie 2030+ des Konzerns, der bis 2050 klimaneutral werden will. Das Gebäude nutzt Technologien mit geringem oder keinem CO2-Ausstoß, darunter in das Dach integrierte Solarpaneele und in den Fußboden eingelassene Wärmepumpen. Außerdem verfügt es über ein Grauwasseraufbereitungs- und ein Regenwassersammelsystem. Ein innovatives Steuerungssystem kontrolliert Beleuchtung, Temperatur und Beschattung im gesamten Gebäude. Durch diese Maßnahmen ist der MOL Campus das erste Gebäude in Ungarn, das nach BREEAM Excellent und LEED Platinum zertifiziert wurde.
Innenarchitektur aus Berlin
Das Berliner Architekturbüro Kinzo hat die Innenarchitektur des MOL Campus entworfen und eine moderne Arbeitsumgebung geschaffen. Bereits 2017 setzte sich Kinzo in einem internationalen Wettbewerb mit seinem Konzept durch, den Kulturwandel im Unternehmen durch eine agile Arbeitsumgebung zu fördern. Die Innenräume zeichnen sich durch viel Grün aus, das eine naturnahe und inspirierende Umgebung schafft. Diese „grünen Räume“ ziehen sich durch das gesamte Gebäude, vom zentralen Atrium bis in die einzelnen Etagen, und dienen als soziale Katalysatoren mit Bereichen für Zusammenarbeit, Entspannung und Inspiration.
Symbol der Unternehmenskultur
Das Interieur spiegelt die Unternehmenskultur der MOL Group wider und dient als Heimat für die Teams. Architektur und Innenausstattung sind so gestaltet, dass eine vom urbanen Leben inspirierte Arbeitswelt entsteht, die sowohl Orte der Gemeinschaft und des Austauschs als auch Räume für Rückzug und Konzentration bietet. Ein zentrales Designprinzip ist die Integration von Begrünung, die in einigen Bereichen regelrechte Grünräume schafft.
Die Stadt als Leitbild
Für Kinzo war es wichtig, die offene und transparente Architektur von Foster + Partners an die Bedürfnisse des Unternehmens und seiner Mitarbeiter anzupassen. Die vielfältige Struktur einer Stadt diente als Vorbild für den Campus, der auf einer Gesamtfläche von 43.000 Quadratmetern rund 3.600 Arbeitsplätze beherbergt. Um die offenen Büroflächen zu gliedern, wurden Mikroarchitekturen entwickelt, die unterschiedliche Funktionen wie Besprechungsräume, Küchen und Garderoben aufnehmen. Diese sind entlang der Fassaden angeordnet und bilden im Inneren kristalline Formen, die im Kontrast zur organischen Architektur des Gebäudes stehen.
Farben, Materialien und Beleuchtung
Der Einsatz von Farben spielt auf dem MOL Campus eine wichtige Rolle. Kräftige Töne in teilweise starken Kontrasten beleben die Einrichtung und bieten Mitarbeitern visuelle Orientierungshilfen. Die verwendeten Materialien, darunter Echtholz und verschiedene Farbakzente, tragen zum Ambiente bei und schaffen visuelle Identifikationsmomente. Ein weiterer Aspekt ist das Lichtkonzept. Ziel war es, eine durchgängige Lichtlösung zu realisieren, die in die Büro- und Repräsentationsbereiche integriert ist. Das Konzept von Licht – Kunst – Licht verbindet daher flexible und unterschiedliche Nutzeranforderungen mit funktionalen und atmosphärischen Lichtlösungen.
Der MOL Campus ist nicht nur architektonisches Wahrzeichen, sondern auch Symbol für den Wandel zu einer nachhaltigeren und flexibleren Arbeitswelt. Mit modernen Arbeitsplätzen und einem inspirierenden Umfeld bietet er den Mitarbeitern beste Voraussetzungen für kreatives und produktives Arbeiten.
