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2025 – ein Jahr der Weiterentwicklung und Anpassung

Helmut Link im Interview

Helmut Link in Interview
IBA Redaktionsteam IBA Redaktionsteam ·
5 Minuten

Die IBA Forum Redaktion sprach mit Helmut Link, Vorsitzender des Industrieverband Industrie und Arbeitswelt, über die zentralen Themen der Büroeinrichtungsbranche im Jahr 2025. Dabei ging es um die Auswirkungen hybrider Arbeitsmodelle, den Einfluss von KI und Digitalisierung auf die Arbeitsräume sowie die Rolle von Nachhaltigkeit.

Herr Link, was sind 2025 die wichtigsten Trends auf Nutzerseite?

Die Trends, die wir derzeit beobachten, spiegeln die fortschreitende Anpassung an hybride Arbeitsmodelle wider. Insbesondere geht es darum, wie Unternehmen ihre Büros gestalten, um den unterschiedlichen Bedürfnissen ihrer Mitarbeiter gerecht zu werden. Es geht nicht mehr nur um „Back to Office“, sondern darum, das Büro als multifunktionalen Raum zu begreifen, der sowohl für konzentrierte Einzelarbeit als auch für kollaborative Prozesse optimiert ist. Ein ganz wesentlicher Trend ist der zunehmende Fokus auf Ergonomie und Wohlbefinden. Hier spielen Anwendungsfälle wie die Schaffung von bewegungsfördernden Arbeitsplätzen oder Rückzugsräumen eine zentrale Rolle. Die Herausforderungen des Fachkräftemangels und die Notwendigkeit, Talente zu binden, verstärken diesen Trend. Auch die Luftqualität, die Akustik und die Vermeidung von Zugluft werden bei der Bürogestaltung zunehmend berücksichtigt, um die Produktivität und das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu fördern.

Was heißt das für die Beratung und Planung?

Besonders gefragt sind Beratungsleistungen und Büroplanungen, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Unternehmen zugeschnitten sind. Dabei geht es nicht nur um klassische Themen wie Akustik oder Lichtdesign, sondern auch um Ansätze für mehr Flexibilität und zur Anpassbarkeit von Arbeitsplätzen. Zudem rücken die Themen Gesundheit und Nachhaltigkeit auch bei den Beratungsleistungen stärker in den Fokus. Immer mehr Unternehmen wollen im Detail wissen, wie sie ihre Büros so gestalten können, dass sie sowohl nachhaltig sind als auch den hohen Anforderungen an Gesundheit und Wohlbefinden gerecht werden. Hier wird es 2025 verstärkt um ganzheitliche Konzepte gehen, die diese beiden Bereiche miteinander verbinden.

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Inwiefern verändern KI und Digitalisierung Arbeitsräume und die Art, wie wir sie nutzen?

KI und Digitalisierung sind bereits heute ein wichtiger Faktor in der Bürogestaltung. Sie ermöglichen eine völlig neue Art der Arbeitsplatzgestaltung, indem sie die Interaktivität und Flexibilität von Arbeitsräumen erhöhen. Beispielsweise werden digitale Tools zur Raumplanung und ‑nutzung immer häufiger eingesetzt, um die Effizienz und den Komfort von Büros zu optimieren. Ein interessanter Aspekt ist der zunehmende Einsatz von Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) in der Büroplanung. Diese Technologien ermöglichen es, Büros in einer völlig neuen Dimension zu gestalten und den Mitarbeitern eine noch individuellere Nutzung der Räume zu ermöglichen. Digitale Tools werden uns in Zukunft auch dabei helfen, Arbeitsprozesse noch flexibler zu gestalten, indem Arbeitsräume bedarfsgerecht und in Echtzeit umgestaltet werden können. Für die Büroplanung bedeutet dies, dass traditionelle, feste Strukturen zunehmend durch flexible, technologiegestützte Lösungen ersetzt werden.

Was bedeuten die genannten Entwicklungen für die Branche und welche Rolle spielt der IBA dabei?

Für die Branche bedeutet dies eine verstärkte Ausrichtung auf die Entwicklung maßgeschneiderter Lösungen für die individuellen Bedürfnisse der Unternehmen. Es geht nicht mehr darum, Produkte zu liefern, sondern auch als Berater und Partner für Unternehmen zu fungieren, die ihre Arbeitsumgebung weiterentwickeln wollen. Der IBA spielt dabei eine zentrale Rolle, indem er die Voraussetzung schafft, um gemeinsam notwendige Tools zu entwickeln und seinen Mitgliedern dabei hilft, sich in diesem sich wandelnden Markt besser zu positionieren und Leistungen gezielt anzubieten. Durch die Bündelung der Kompetenzen im Verband können wir als Branche deutlich sichtbarere Akzente setzen und die Bedeutung der Büromöbelindustrie als Lösungsanbieter unterstreichen. Wie so etwas heute aussehen kann, haben wir mit der letztjährigen ORGATEC und dem Work Culture Festival unter Beweis gestellt. 

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Welche Schwerpunkte setzt der IBA in diesem Jahr?

Auch 2025 werden wir uns auf die Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit konzentrieren. Die Weiterentwicklung unseres OFML-Datenstandards ist eines der zentralen Projekte. Ein weiterer Schwerpunkt wird die Förderung von Kooperationen innerhalb der Branche im Bereich der Nachhaltigkeit sein. Ein Dauerthema ist die Unterstützung unserer Mitglieder, sich optimal auf die veränderten Marktbedingungen einstellen zu können.

Stichwort Nachhaltigkeit: Welche Rolle spielt diese in der aktuellen Verbandsarbeit?

Nachhaltigkeit ist eines der zentralen Themen des IBA und seiner Mitglieder. Die Büromöbelindustrie hat bereits in der Vergangenheit viel für die Entwicklung umweltfreundlicher Produkte getan und mit Level und den darauf aufbauenden Zertifizierungen haben wir einen Standard mit Vorbildcharakter. Aber der Bedarf an nachhaltigen Lösungen wächst weiter. Gefragt sind vor allem Konzepte, die den gesamten Lebenszyklus von Büromöbeln berücksichtigen – von der Produktion über die Nutzung bis hin zur Wiederverwertung, Stichwort Kreislaufwirtschaft. Hier werden dringend Lösungen gebraucht, die sowohl den Anforderungen der Nutzer als auch der Umwelt gerecht werden. Hier wird der IBA weiterhin eng mit seinen Mitgliedern zusammenarbeiten, um nachhaltige Lösungen zu fördern und das Bewusstsein für die Bedeutung von Nachhaltigkeit in der Büroplanung zu schärfen. Fazit: 2025 wird ein Jahr der Weiterentwicklung und Anpassung – sowohl für die Büroeinrichtungsbranche als auch für den IBA. Mit klarem Fokus auf die Bedürfnisse der Nutzer, dem Einsatz neuer Technologien und einer verstärkten Ausrichtung auf Nachhaltigkeit.

Herr Link, vielen Dank für das Gespräch.

Titelbild: ©Interstuhl