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Zukunft wird aus Mut gemacht! – von Dr. Daniel Dettling

Kolumne

Dr. Daniel Dettling, Foto: Laurencen Chaperon
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Die Kolumne für das IBA Forum von Dr. Daniel Dettling, einem der profiliertesten Zukunftsdenker im deutschsprachigen Raum, beschäftigt sich im Dezember 2024 mit einem Ausblick auf das neue Jahr:

Wie ein Wintersturm bläst der Wandel durch das Land. Jeden Monat verlieren wir an die 10.000 Arbeitsplätze in der Industrie. VW, Ford, Thyssenkrupp sind nur die Spitze des Eisbergs. Dabei hat die längst laufende Transformation der Industriegesellschaft mehr Chancen, als wir sehen. Die Deindustrialisierung in der Automobil- und Stahlbranche ist weder unausweichlich noch muss sie zu einem umfassenden Niedergang führen.

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Präsentismus bedeutet nicht automatisch mehr Produktivität

Gleiches gilt für den Rückruf Tausender Arbeitnehmer in die Büros. Immer mehr Unternehmen wollen im nächsten Jahr ihre Mitarbeitenden zurück ins Büro holen und die Regeln für Homeoffice und mobiles Arbeiten einschränken. Kommt nach dem Hype die Konterrevolution in der Arbeitswelt? Die Begründung für den Rollback ist der angebliche Verlust an Produktivität. Tatsächlich ist diese seit 2017 gesunken, während die Krankheitstage sich seit 2010 verdoppelt haben. Ein „Zurück in die Zukunft“ wäre aber ein Irrweg. Präsentismus führt nicht automatisch zu mehr Produktivität, das belegen etliche Studien in und nach der Corona-Pandemie. Den rückholenden Unternehmen, so die Kritik, gehe es stattdessen um Kontrolle. Entscheidend ist das richtige Maß an Flexibilität (hybrides Arbeiten) und Kommunikation (Büro). Gleiches gilt für das Thema Arbeitszeit. Die 4‑Tage-Woche ist nicht der Königsweg für alle, die 45-Stunden-Woche jedoch auch nicht.

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Inner Work: Die neue Selbsterzählung

Was dann? „Anders arbeiten!“ ist der Weg aus der Krise. Vor allem die Jüngeren wollen nicht weniger, sondern neu arbeiten und aus gewohnten Routinen ausbrechen. Nur wir allein und nicht der Fachkräftemangel, die Künstliche Intelligenz oder der Zeitgeist entscheiden, wie viel und wie lange wir arbeiten. Entscheidend für die Zukunft von New Work ist „Inner Work“. Dabei geht es darum, das innere Selbst durch Reflexion und Übungen zu erkunden, sich unbewusste Anteile bewusst zu machen und dadurch eine neue Selbsterzählung zu entdecken. Der Umgang mit Komplexität und Unsicherheit wird uns nur dann gelingen, wenn wir neue innere Kompetenzen entwickeln und dabei reifen, individuell wie kollektiv. Je mehr der Erfolgszug der Künstlichen Intelligenz in der Arbeitswelt voranschreitet, desto wichtiger werden soziale Intelligenz und Empathie. „New Work“ heißt: Persönliche und berufliche Werte gehen Hand in Hand und werden täglich neu verhandelt. Das ist ebenso anstrengend wie aufregend. Die Zukunft ist alles andere als langweilig. Freuen wir uns auf sie!

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