Wie ist es um das Raumklima in Büros bestellt? Das wurden die Leser des OFFICE ROXX Blogs Anfang September 2024 bereits zum vierten Mal gefragt – im Auftrag der Initiative PrimaBüroKlima. Die Ergebnisse zeigen: Es hat sich was getan, aber es bleibt auch noch viel zu tun.
Die Zufriedenheit mit dem Raumklima im Corporate Office bleibt – wie in den drei Vorjahren – mittelmäßig. In diesem Jahr vergaben die 821 Umfrageteilnehmer im Schnitt die Schulnote 3,0, was glatt einem „Befriedigend“ entspricht. Im Vergleich zu den Vorjahren (2023: 3,3; 2022, 2021: 3,1) hat sich die Einschätzung aber leicht verbessert. Ein möglicher Grund dafür könnte der Wegfall der Energiesparmaßnahmen aus dem Winter 2022/2023 sein.
Leichte Verbesserungen
Eine leicht positive Entwicklung zeigt sich auch bei den Symptomen, die auf ein schlechtes Raumklima am Büroarbeitsplatz zurückgeführt werden. 45 Prozent der Befragten – der bisher niedrigste Wert in den Befragungen – klagten in diesem Zusammenhang über trockene Augen. In den Vorjahren waren es noch 48 Prozent (2023, 2022) bzw. 46 Prozent (2021). An zweiter und dritter Stelle stehen Kopfschmerzen (26 Prozent) und Konzentrationsprobleme (24 Prozent). Über trockene Schleimhäute klagten 16 Prozent (2023: 19 Prozent, 2022: 17 Prozent, 2021: 15 Prozent), über trockene Haut – wie im Vorjahr – zehn Prozent (2022: neun Prozent, 2021: zehn Prozent). Zudem führten 13 Prozent (2023: 14 Prozent, 2022: zwölf Prozent, 2021: neun Prozent) Müdigkeit und zehn Prozent (2023: neun Prozent, 2022: acht Prozent, 2021: acht Prozent) Stimmprobleme auf ein schlechtes Raumklima zurück. Nur 15 Prozent (2023: elf Prozent, 2022: 14 Prozent, 2021: zwölf Prozent) fühlten sich nicht durch das Raumklima beeinträchtigt.
Temperatur und Luftfeuchte anpassungswürdig
Gefragt nach dem subjektiven Empfinden hinsichtlich des Büroraumklimas zeigen die Ergebnisse, dass die raumklimatischen Faktoren am Arbeitsplatz im Ganzen als unbefriedigend wahrgenommen werden. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) der Befragten empfindet die Lufttemperatur im Büro als zu warm, 23 Prozent stimmen dieser Aussage nicht zu. 27 Prozent der Befragten empfinden ihr Büro als zu kalt. Hier teilt die Hälfte (50 Prozent) diese Einschätzung nicht. Ein weiteres Problem stellt die Luftfeuchtigkeit dar. Insgesamt 55 Prozent empfinden die Luft im Büro als zu trocken. 26 Prozent bewerten die Raumluft in ihrem Büro als „zu feucht“. Auch die Luftgeschwindigkeit („es zieht“) bleibt ein Thema: Für insgesamt 39 Prozent der Befragten ist es „zu zugig“, für 35 Prozent nicht. Ein weiterer Punkt sind Gerüche: Mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) empfindet die Raumluft als „nicht frisch genug“, 27 Prozent verneinen dies. Mit dem vorherrschenden Innenraumklima insgesamt zeigt sich nur jeder Dritte (33 Prozent) zufrieden und bewertet es als „genau richtig“. 57 Prozent dagegen wünschen sich Veränderungen. Der Rest (20 Prozent) ist hier unentschlossen.
Raumklimatische Hilfsmittel weiterhin im Einsatz
Bei 21 Prozent (2023: 27 Prozent, 2022: 23 Prozent, 2021: zwölf Prozent) der Befragten werden im Büro Luftreiniger eingesetzt. 13 Prozent (2023: 15 Prozent, 2022: 11,5 Prozent, 2021: sechs Prozent) nutzen mobile Geräte, acht Prozent (2023: zwölf Prozent, 2022: 11,5 Prozent, 2021: sechs Prozent) festinstallierte Modelle.
Ein weiteres Hilfsmittel, um das Innenraumklima zu verbessern, sind Luftbefeuchtungssysteme. Bei zwölf Prozent ist ein solches System im Einsatz – integriert in eine Klima-/RLT-Anlage (zehn Prozent, 2023: neun Prozent), als mobiles Gerät (ein Prozent, 2023: drei Prozent) oder als Direkt-Raumluftbefeuchter (ein Prozent, 2023: zwei Prozent). 2023 war die Verbreitung etwas höher. Sie lag bei 14 Prozent. Ob überhaupt ein Raumluftbefeuchter installiert oder genutzt wird, da ist sich fast ein Viertel (22 Prozent) der Befragten übrigens unsicher. 2023 war es sogar noch jeder Dritte (33 Prozent).
„Einerseits ist das Bewusstsein, dass sich eine saubere Innenraumluft positiv auf Wohlbefinden und Gesundheit auswirkt, durch die Coronapandemie mittlerweile weit verbreitet. Andererseits geht die Nutzung von Luftreinigern, Luftbefeuchtungssystemen und Pflanzen zurück. Es wäre wünschenswert, wenn die Unternehmen hier nicht wieder auf Vor-Corona-Niveau zurückgingen, sondern Lehren aus der Pandemie ziehen würden“, kommentiert Dr. Robert Nehring, Sprecher der Initiative PrimaBüroKlima.
Wind of Change: Investitionsbereitschaft weiterhin hoch
Die Bereitschaft, in Lösungen zur Verbesserung der Raumluftqualität am Arbeitsplatz zu investieren, ist gegenüber 2023 nochmals angestiegen und zwar um vier Prozent – 22 Prozent (2023: 18 Prozent, 2022: 14 Prozent, 2021: neun Prozent) der Unternehmen wollen dafür in diesem Jahr Geld bereitstellen. Bei sieben Prozent (2023: fünf Prozent, 2022, 2021: drei Prozent) der Befragten sollen bis zu 500 Euro ausgeben werden. Bis zu 1.000 Euro sind ebenfalls bei sieben Prozent (2023, 2022: sechs Prozent, 2021: drei Prozent) eingeplant. Mehr als 1.000 Euro wollen acht Prozent (2023: sieben Prozent, 2022: fünf Prozent, 2021: drei Prozent) investieren.
Fazit der Umfrage „Prima Büroklima 2024“
Die vierte Prima-Büroklima-Umfrage zeigt weiterhin deutlich: Das Thema gesundes Innenraumklima in Büros ist kein Selbstläufer. Zwar gibt es in einigen Bereichen positive Tendenzen, etwa die gestiegene Investitionsbereitschaft, aber der Handlungsbedarf ist nach wie vor sehr hoch. Fast jeder Zweite klagt noch immer über trockene Augen. 53 Prozent bemängeln zu wenig frische Luft. „Nach der krisenbedingten Kälteperiode im Büro hat das Corporate Office eine aufgrund des Klimawandels immer stärker werdende Hitzeproblematik. Hier gilt es anzusetzen. Denn eine gesunde Raumluft fördert nachweislich die Gesundheit, die Produktivität und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden“, resümiert Dr. Robert Nehring.
Eine ausführliche Auswertung der OFFICE-ROXX-Leserumfrage „Prima Büroklima 2024“ befindet sich hier.
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Titelbild: Bestyy38105321, Vecteezy