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New Work im Münchner Werksviertel: Interview mit Thomas Löhmer, KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

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Thomas Löhmer, Head of Infrastructure KPMG
IBA Redaktionsteam IBA Redaktionsteam ·
6 Minuten

Thomas Löhmer, Partner und Head of Infrastructure der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, im Gespräch über die neuen Arbeitswelten im OPTINEO im Münchner Werksviertel, das im Juli 2023 von den Teams bezogen wurde.

Herr Löhmer, Sie waren maßgeblich an der Gestaltung der neuen KPMG-Zentrale in München, dem OPTINEO, beteiligt. Was war der Leitgedanke hinter diesem Projekt?

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass tiefgreifende Veränderungen der Raumsituation in Bestandsimmobilien oft schwierig in der Umsetzung sind. Deshalb haben wir uns 2015 entschieden, die neuen Arbeitskonzepte an einem komplett neuen Standort umzusetzen. Gemeinsam mit Martin Kleibrink von KLEIBRINK. SMART IN SPACE aus der Schweiz, der bereits ähnliche Konzepte bei der Credit Suisse umgesetzt hatte, entwickelten wir eigene Ideen für die KPMG-Arbeitswelten. Unser Ziel war es, Räume zu schaffen, die eine interaktive Zusammenarbeit unterstützen und gleichzeitig die individuellen Arbeitsbedürfnisse berücksichtigen.

Können Sie uns mehr über die Entscheidung für das Werksviertel am Ostbahnhof erzählen?

Der Wunsch nach einem neuen Standort für unsere Münchner KPMG-Niederlassung bestand schon länger. Unser Ziel war es, Büros zu schaffen, die hybrides Arbeiten und moderne Arbeitsplatzkonzepte optimal unterstützen. Das OPTINEO am Ostbahnhof war für uns die ideale Wahl, da es nicht nur architektonisch beeindruckt, sondern auch die Vision einer neuen Arbeitswelt verkörpert.

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Wie wurden die Bedürfnisse der Mitarbeiter bei der Raumplanung berücksichtigt?

Die Raumplanung hat sich von Anfang an an den Bedürfnissen der Nutzer orientiert. Neben ausreichend Einzelbüros für konzentriertes Arbeiten haben wir zahlreiche Begegnungszonen, Kommunikationsbereiche, Rückzugsorte und Freiflächen integriert, um den Anforderungen an moderne Bürowelten gerecht zu werden. Die Bedürfnisse wurden zu Beginn des Projekts erfasst, im Team evaluiert und bewertet. Unsere Mitarbeiter sind mit dem Endergebnis sehr zufrieden, wie regelmäßig durchgeführte Befragungen zeigen.

Die Arbeitsstrukturen bei KPMG in München gelten als flexibel und hierarchiearm. Wie wird das konkret umgesetzt?

Bei KPMG in München legen wir großen Wert darauf, hierarchische Strukturen aufzubrechen. Niemand hat einen festen Schreibtisch, das gilt auch für das Management. Die Arbeitsplätze werden über ein Reservierungssystem kurzfristig bis zu einer Woche im Voraus gebucht, um die Flexibilität zu maximieren. Gleichzeitig stellen wir sicher, dass die Räume effektiv genutzt werden. Wir leben konsequent die Clean Desk Policy, das heißt, persönliche Gegenstände und Arbeitsmaterialien werden am Ende des Tags in den dafür vorgesehenen Lockern verstaut. Trotz dieser Flexibilität hat jeder Mitarbeiter einen festen Bereich, in dem er arbeitet. Die Fläche von rund 30.000 Quadratmetern ist nach Fachbereichen gegliedert, um den Abteilungen eine Heimat zu geben.

Wie ist es gelungen, dass die Kollegen wieder öfter ins Büro kommen?

Unsere Büros in München sind so attraktiv, dass die Mitarbeiter gern ins Büro kommen. Manche sagen sogar, das OPTINEO sei cooler als das Homeoffice. Mit dieser Resonanz sind wir sehr zufrieden. Schließlich ist es unser Ziel, dass die Mitarbeiter überwiegend im Büro oder beim Mandanten arbeiten. Wir messen täglich die Zutritte und haben zwischen 25 und 50 % Präsenz im Büro. Das ist eine gute Quote, vor allem wenn man bedenkt, dass viele unserer Kollegen bei den Kunden vor Ort arbeiten.

Besprechungsraum mit Blick aufs Werksviertel.
Besprechungsraum mit Blick aufs Werksviertel.
Räume für Fokusarbeit sind bei den Mitarbeitern beliebt.
Räume für Fokusarbeit sind bei den Mitarbeitern beliebt.
In Projekträumen kommen Teams gerne zusammen.
In Projekträumen kommen Teams gerne zusammen.
Bereiche mit hoher Aufenthaltsqualität.
Bereiche mit hoher Aufenthaltsqualität.
Team Zones für den ungezwungenen Austausch.
Team Zones für den ungezwungenen Austausch.
Quiet Zones mit Blick über München.
Quiet Zones mit Blick über München.

Welche Elemente wurden in das Raumkonzept integriert, um die Attraktivität des Büros zu erhöhen?

Wir haben Wert darauf gelegt, eine Vielfalt an Raummodulen anzubieten, um unterschiedlichen Arbeitsbedürfnissen gerecht zu werden. So brauchen wir weiterhin Einzelbüros für konzentriertes Arbeiten, aber auch Kollaborationsflächen, Projekt- und Besprechungsräume sowie Räume für Forschung und Innovation. Auch an Gastronomie und Sport haben wir gedacht, um ein rundum hochwertiges Arbeitsumfeld zu schaffen.

Es gibt also auch spezielle Bereiche für informelle Meetings und Team-Austausch. Wie sind diese gestaltet?

Richtig. Neben einladenden Coffee Lounges mit langen Esstischen zum Austausch in angenehmer Atmosphäre gibt es auf jeder Etage auch sogenannte Homezones. Die Homezones sind die Standardarbeitsplätze der Teams, der Anker eines jeden Service (Arbeiten wo das Team zuhause ist). Diese Bereiche sind sehr beliebt und fördern den Zusammenhalt unter den Kollegen.

 

Die Rooftop Bar und die Dachterrassen sind eindrucksvolle Elemente Ihres Münchner Standorts. Wie wirkt sich das auf die Arbeitsatmosphäre aus?

Die Rooftop Bar und die Dachterrassen werden von unseren Mitarbeitern gern genutzt. Hier können sie nicht nur in inspirierender Umgebung arbeiten, sondern auch interne Meetings abhalten oder Kundenveranstaltungen durchführen. Gerade für unsere jungen Mitarbeiter – wir haben eine Workforce mit einem Durchschnittsalter von 32 Jahren – ist das ein echter Anziehungspunkt und schafft eine einzigartige Arbeitsatmosphäre.

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Wie wichtig ist die Einbindung der Mitarbeiter in die Gestaltung der neuen Arbeitsumgebung?

Mit Co-Creation kann man nicht früh genug beginnen, die frühzeitige Einbindung der Mitarbeiter ist für uns bei allen Standortprojekten von großer Bedeutung. Wir wollen den Raumbedarf frühzeitig ermitteln und bei der Planung berücksichtigen. So können wir sicherstellen, dass neue Arbeitswelten den Anforderungen und Wünschen unserer Teams entsprechen.

Wie spiegeln sich die Werte von KPMG am neuen Münchner Standort wider?

Unsere Werte „Together“, „Integrity“, „Excellence“, „Courage“ und „For Better“ sind nicht nur Teil unserer Unternehmenskultur, sondern finden sich auch in der Gestaltung des OPTINEO wieder. Als Teil der Unternehmenskultur sind sie der Kompass für unsere tägliche Arbeit. In einem modernen, offenen und innovativen Umfeld, in dem die Freude an der Zusammenarbeit großgeschrieben wird.

Wie sehen Sie die Zukunft des Arbeitens bei KPMG?

Perspektivisch denken wir über die Nutzung von Flächen am Standort München mit Co-Workern oder Kooperationspartnern nach. Das könnte ein vielversprechendes Modell für die Zukunft sein. Generell wollen wir die Arbeitswelt weiter so gestalten, dass sie die Bedürfnisse und Arbeitsweisen unserer Teams optimal unterstützt.

Herr Löhmer, vielen Dank für das Gespräch.

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IBA Forum – Showrooms Hier finden Sie vielfältige Gestaltungsideen, beispielsweise für Co-Areas.

Die IBA Forum Redaktion sprach mit Thomas Löhmer, Partner und Head of Infrastructure der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Das OPTINEO wurde vom Immobilienunternehmen WÖHR + BAUER gemeinsam mit der Familie Maltz, den Eigentümern der Optimol-Ölwerke, entwickelt. Die KPMG AG ist alleiniger Mieter auf einer Gesamtfläche von ca. 32.000 Quadratmetern. Weitere Informationen unter https://kpmg.com/de/de/home/ueber-kpmg/standorte/muenchen.html.

Titelbild: Thomas Löhmer

Fotos: Der Stereofotograf – Dominik Oczkowski