Bereits zum fünften Mal wurden die Leser des OFFICE ROXX Blogs Anfang September zum Thema Raumklima im Büro befragt – im Auftrag der Initiative PrimaBüroKlima. Die Ergebnisse zeigen kleine Fortschritte, aber auch noch jede Menge Handlungsbedarf.
Auf die Frage, welche Schulnote sie dem Raumklima in ihrem Firmenbüro aktuell geben würden, vergaben die 645 Umfrageteilnehmer im Durchschnitt eine 2,8. Das ist etwas besser als 2024 (3,0) und 2023 (3,3) – aber nahezu identisch mit den Werten von 2022 (2,8) und 2021 (2,7). Ein starker Trend nach oben ist nicht erkennbar, aber die Tendenz stimmt. Bis zu einem wirklich guten Büroklima ist es noch ein weiter Weg – zumindest aus lufttechnischer Sicht.
Beschwerden bleiben
Auch in diesem Jahr berichteten viele Umfrageteilnehmer von gesundheitlichen Beschwerden und Symptomen, die möglicherweise auf ein schlechtes Raumklima am Büroarbeitsplatz zurückzuführen sind. Am häufigsten wurden wie in den Jahren zuvor trockene Augen genannt (43 Prozent). Auf den Plätzen zwei und drei folgen Kopfschmerzen (28 Prozent) und Konzentrationsprobleme (25 Prozent). Weitere Symptome sind trockene Schleimhäute (17 Prozent), Müdigkeit (15 Prozent), trockene Haut sowie Stimmprobleme (jeweils zwölf Prozent). Nur etwa jeder Achte (zwölf Prozent) gab an, keinerlei Symptome zu verspüren.
Gegenüber 2024 ist das Niveau der Hauptsymptome weitgehend stabil geblieben (trockene Augen: 45 Prozent, Kopfschmerzen: 29 Prozent, Konzentrationsprobleme: 26 Prozent). Zwar gibt es hier und da Fortschritte – möglichweise aufgrund der von Unternehmen in den vergangenen Jahren ergriffenen Maßnahmen zur Verbesserung des Innenraumklimas. Dennoch fällt im Fünfjahresvergleich auf, dass sie nicht deutlich zurückgehen.

Fenster statt Filter
Wenn es um frische Luft im Büro geht, bleibt das gute alte Fenster der klare Favorit: Drei von vier Befragten (75 Prozent) lüften immer noch per Hand – und das seit Jahren. Der Wert schwankt nur geringfügig. Er lag in den vergangenen Umfragen zwischen 69 Prozent (2024) und 78 Prozent (2021). 16 Prozent werden per Klima- bzw. RLT-Anlage mit Frischluft versorgt – aber neun Prozent der Befragten gaben an, in Räumen ohne jegliche geregelte Frischluftzufuhr zu sitzen. Bei den Lüftungsanlagen stagniert der Wert seit Jahren im Bereich zwischen 16 und 20 Prozent (2021 bzw. 2024). Auffällig ist die kleine, aber konstante Gruppe ohne jegliche Frischluftversorgung – ein echtes Alarmzeichen für gesundes Arbeiten.
Temperatur & Luftfeuchte
Außerdem fragten wir, womit es am Büroarbeitsplatz ggf. Probleme gibt. Die Ergebnisse reihen sich ebenfalls in die der Vorjahresbefragungen ein. Sie zeigen, dass die raumklimatischen Faktoren am Arbeitsplatz insgesamt als eher unbefriedigend wahrgenommen werden. Weit verbreitet sind Probleme mit der Lufttemperatur: 43 Prozent empfinden ihre Büros als „zu warm“, 30 Prozent als „zu kalt“. Hinzu kommen Schwierigkeiten mit der Luftfeuchtigkeit: Jeder Zweite (52 Prozent) bemängelt eine „zu trockene“, jeder Vierte (25 Prozent) eine „zu feuchte“ Luft. Weitere Probleme betreffen die Luftgeschwindigkeit („es zieht“) mit 29 Prozent, Gerüche mit 27 Prozent und die Frischluftversorgung mit 49 Prozent.
Monitoring & Büro-Flora
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser – das gilt auch für die Raumluftqualität. Ein wichtiges Instrument hierfür ist das CO2-Monitoring. Dabei überwachen Messgeräte die Kohlendioxid-Konzentration in der Raumluft. So können bei einem CO2-Wert zwischen 1.000 und 2.000 ppm Müdigkeit, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten und allgemeines Unwohlsein auftreten. Spätestens dann muss gelüftet werden bzw. ein Austausch der verbrauchten Innenraumluft durch frische Außenluft erfolgen. Erfreulicherweise zeigt sich beim CO2-Monitoring in diesem Jahr ein leichter Fortschritt: 21 Prozent der Befragten überwachen mittlerweile die Luftqualität ihrer Arbeitsumgebung aktiv – das entspricht einem Plus von vier bzw. sechs Prozent gegenüber den Vorjahren 2024 bzw. 2023. Dennoch verzichtet fast jedes zweite Unternehmen (45 Prozent) auf solche Indoor-Air-Messinstrumente zur „Raumluftüberwachung“. In den Vorjahren waren es mit 57 Prozent (2024) bzw. 60 Prozent (2023) allerdings weit mehr.
Grünpflanzen erfreuen sich in Büroarbeitsumgebungen traditionell großer Beliebtheit. Doch nun die Wende. Bei unserer diesjährigen Erhebung gab es erstmals eine Verschiebung bei der Büro-Flora: 46 Prozent der Befragten gaben an, dass es Pflanzen in ihrer Arbeitsumgebung in nennenswertem Umfang gibt. Bei 47 Prozent war dies aber nicht mehr der Fall. Damit überwiegen erstmals die Büros ohne Grün, wozu vielleicht auch der aktuelle Trend zu Kunstpflanzen beigetragen hat.
Ein Fazit der Umfrage
Die fünfte „Prima Büroklima“-Umfrage macht deutlich: Ein wirklich gutes, gesundes Büroraumklima bleibt noch ein ordentliches Stück entfernt. Zwar hat sich die Zufriedenheit leicht auf die Durchschnittsnote 2,8 verbessert, doch die Grundprobleme bestehen fort. Trockene Augen, Kopfschmerzen und Konzentrationsprobleme gehören für viele Beschäftigte weiterhin zum Büroalltag. Fast jeder Zweite bemängelt eine unzureichende Frischluftversorgung und sowohl Hitze als auch Kälte sorgen unverändert für Unbehagen.