Faktoren des Raumklimas
Fenster auf, Fenster zu oder doch die Klimaanlage? Klimatisierung von Büroräumen ist weit mehr als Temperatur und frische Luft. Wir haben die wichtigsten Faktoren für Sie zusammengestellt.
Raumtemperatur
Für Büroräume wird eine Raumtemperatur zwischen 21° C und 22° C empfohlen. Dieser Temperaturbereich gilt als behaglich und konzentrationsfördernd.
Genaueres legt die Technischen Regel ASR A3.5 „Raumtemperatur” fest. Demnach soll bei überwiegend sitzenden Tätigkeiten mit geringer körperlicher Belastung (= Büroarbeit) eine Mindesttemperatur von 20° C nicht unterschritten werden.
Bei hohen Außentemperaturen sind Werte bis zu 26° C zulässig. Auf Dauer führen hohe Raumtemperaturen jedoch zu Müdigkeit und Konzentrationsschwäche.
Bis zum 15. April 2023 galten in Deutschland die Maßnahmen zum Energiesparen. In dieser Zeit durften die in der ASR A3.4 ausgewiesenen Grenzwerte abgesenkt werden. Für die Arbeit am Schreibtisch galt so lange ein Mindestwert von 19° C.
Größere Temperaturschwankungen sollten vermieden werden. Grund für Temperaturschwankungen sind neben der Außentemperatur, z. B. eine direkte Sonneneinstrahlung und die Wärmeabgabe technischer Geräte. Starken Temperaturschwankungen am Arbeitsplatz kann durch Beschattungsmaßnahmen wie Jalousien oder durch Fenster mit Sonnenschutzglas begegnet werden. Manchmal reicht es auch schon, gezielt zu lüften sowie Drucker und Kopierer in einen separaten Raum zu stellen.
Empfehlungen zum Sonnenschutz finden Sie in der Schrift der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung DGUV Information 215-444 „Sonnenschutz im Büro”.
Empfehlungen zum Thema Lüftung und Belüftung finden Sie in unserem gleichnamigen Kapitel „Belüftung”.
Flächentemperatur
Zu Irritationen kann der Körperkontakt mit Flächen mit schlechten Wärmeleiteigenschaften führen. Glasplatten sind daher als Oberfläche von Schreibtischen ungeeignet.
Luftfeuchtigkeit
Aus gesundheitlichen Gründen, aber auch zur Förderung der menschlichen Leistungsfähigkeit, muss auf eine zuträgliche Raumluft geachtet werden. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte unter 50 % liegen, da höhere Werte die Bildung von Schimmelpilzen begünstigen.
Insbesondere während der Heizungsperiode kann die Luftfeuchtigkeit unter 30 % sinken. Dies kann zu Austrocknung der Atemwege und der Haut sowie Brennen der Augen führen. In dieser Zeit sollten Sie ganz besonders darauf achten, dass die Räume ausreichend belüftet werden und alle Anwesenden genügend trinken.
Luftqualität
Die wesentlichen Quellen für Verschlechterungen der Luftqualität sind einerseits Schadstoffe wie Ausgasungen aus Baumaterialien und Ozon und andererseits Gerüche, die beispielsweise durch zu geringen Luftwechsel verursacht werden können. Die ersten Folgen schlechter Luftqualität sind Müdigkeit und Konzentrationsschwäche.
Schon in der Phase der Bauplanung sollte der Luftqualität daher hohe Aufmerksamkeit geschenkt werden. Für die Materialien der Möbel gelten strenge Richtlinien. Klimageräte können für eine Verbesserung des Raumklimas sorgen. Drucker und Kopierer sollten an separater Stelle oder zumindest abgeschirmt aufgestellt werden.
Luftgeschwindigkeit
Bei Raumtemperaturen von 20° C bis 22° C soll die Luftgeschwindigkeit 0,1 m/s bis 0,15 m/s nicht überschreiten. Bei höheren Raumtemperaturen kann eine zeitweise Erhöhung der Luftgeschwindigkeit sinnvoll sein. Werte über 0,2 m/s sind auf Dauer zu vermeiden.