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Grundregeln der Arbeitsplatzbeleuchtung
Die Arbeit am Bildschirm stellt hohe Anforderungen an die Augen. Ein paar Regeln helfen, Büroarbeitsplätze gut zu gestalten.
Horizontale Beleuchtungsstärke
Eine wichtige Kenngröße bei der Beleuchtungsplanung ist die Beleuchtungsstärke gemessen in Lux (lx). Dabei gilt: Je schwieriger die Sehaufgabe, desto höher muss die Beleuchtungsstärke sein. Die folgenden Richtwerte sollten Sie mindestens einhalten:
Bereich | Beispiele gemäß ASR A3.4 | Lux |
---|---|---|
Raumbezogene Beleuchtung | Ablegen, Kopieren | 300 |
Arbeitsbereichsbezogene Beleuchtung | Schreiben, Lesen, Datenverarbeitung | 500 |
Teilflächenbezogene Beleuchtung | Technisches Zeichnen (Handzeichnen) | 750 |
Sonderbereiche | Archive | 200 |
Die Messung erfolgt jeweils in einer Höhe von 0,75 m über dem Boden. Die folgende Darstellung spezifiert die relevanten Bereiche.
Messbereiche der horizontalen Beleuchtungsstärke:
Eine Differenzierung zwischen den verschiedenen Teilbereichen ist sinnvoll, denn gleichmäßig hohe Beleuchtungsstärken im gesamten Raum werden erfahrungsgemäß als unangenehm empfunden. Außerdem würde damit unnötig viel Energie verbraucht.
Die oben genannten Beleuchtungsstärken sind Mindestangaben. Gerade für ältere Beschäftigte können höhere Beleuchtungsstärken sinnvoll sein. Hier sollten Sie zumindest eine Arbeitsplatzleuchte anbieten. Eine regulierbare Gesamtbeleuchtung ist zu empfehlen.
Zu beachten ist ferner, dass das Beleuchtungsniveau durch Alterung und Verschmutzung der Lampen sinkt. Damit kann abhängig vom Wartungsfaktor die Installation höherer Beleuchtungsstärken notwendig sein. Höhere Beleuchtungsstärken sind auch dann sinnvoll, wenn die Arbeitsaufgabe besonders hohe Anforderungen an das Sehen stellt.
Leuchtdichte
Die Beleuchtungsstärke alleine reicht jedoch noch nicht aus, um eine Aussage über die Lichtwirkung zu machen. Die tatsächlich wahrgenommene Helligkeit hängt in starkem Maße von der Reflexion des Lichts durch die Oberflächen des Arbeitsplatzes und dessen Umfeld ab. Bei gleicher Beleuchtungsstärke ist der Helligkeitseindruck über einer weißen Fläche deutlich höher als über einer grauen Fläche. Dieser Effekt geht in das Maß der Leuchtdichte (L), gemessen in Candela/Quadratmenter (cd/m2), ein.
Zusammenhang zwischen Beleuchtungsstärke und Leuchtdichte:
Zu hohe Leuchtdichten führen zu Blendung. Mehr dazu finden sie im gleichnamigen Kapitel.
Helle Umgebungsflächen lassen Räume heller wirken. Die Flächen am Arbeitsplatz sollten jedoch nicht zu hell sein und vor allem nicht glänzen. Beides kann zu Reflexblendungen führen.
Leuchtdichteverhältnis
Am Arbeitsplatz und im Umfeld ist zudem für ein ausgewogenes Leuchtdichteverhältnis aller Flächen zu sorgen. Eine belastungsfreie (stabile) Wahrnehmung ist gegeben, wenn die Leuchtdichten im Bereich der Sehaufgabe (Infeld, z. B. der Monitor oder das Dokument) und der raumbegrenzenden Oberflächen (Umfeld, z. B. Wände, Decken, Fenster, aber auch die Lichtsysteme im Raum) in einem Verhältnis zwischen 1:2 und 1:10 von Infeldleuchtdichte zu Umfeldleuchtdichte liegen.
Die DIN 5035-7 lässt Leuchtdichteverhältnisse für das weitere Gesichtsfeld jenseits von 10:1 zu. Diese führen jedoch zu einer erhöhten mentalen Belastung.
Farbwiedergabe
Neben ausreichender Helligkeit und Blendfreiheit ist ein unverfälschter Eindruck der beleuchteten Gegenstände wichtig. Hier kommt der Farbwiedergabeindex Ra ins Spiel. Die dimensionslose Kennzahl klassifiziert die Farbwiedergabequalität von Lampen und kann Werte zwischen 0 und 100 annehmen. Dabei steht 100 für eine absolut realitische Farbwiedergabe. Für Bürobereiche fordert die ASR A3.4 einen Wert von mindestens 80 Ra.