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Ohne Licht ist nichts sichtbar
Als Licht wird die vom menschlichen Auge wahrnehmbare elektromagnetische Strahlung in einem Wellenlängenbereich von 380 bis 780 Nanometer bezeichnet.
Zu jeder Wellenlänge gehört ein bestimmter Farbeindruck: Während eine elektromagnetische Welle mit einer Wellenlänge von 380 Nano - meter vom Auge als sichtbares violettes Licht wahrgenommen wird, erzeugt eine Wellenlänge von 780 Nanometer einen roten Farbeindruck. Dazwischen befindet sich das gesamte sichtbare Farbspektrum von Violett über Blau, Grün, Gelb, Orange bis zu Rot. In Summe ergeben die einzelnen Wellenlängen die Farbe Weiß.
Licht ist nur ein kleiner Teil der elektromagnetischen Strahlung
Jenseits des sichtbaren Spektrums liegen zum Beispiel ultraviolette und infrarote Strahlung. Aber auch Fernseh- und Radiosignale oder Röntgenstrahlen sind Teil der elektromagnetischen Strahlung.
Ähnlich wie das menschliche Gehör, das im Frequenzbereich der Sprache besonders empfindlich ist und damit Töne in diesem Bereich als lauter empfindet als tiefere oder ganz hohe Töne, ist auch das Auge für manche Wellenlängen empfänglicher als für andere.
Die Spektrale Empfindlichkeit des menschlichen Auges
Pflanzen und Tiere haben eine von der des Menschen abweichende Hellempfindlichkeit, die je nach Art und Spezies variieren kann. Die spektrale Empfindlichkeit des menschlichen Auges beschreibt, mit welcher Intensität elektromagnetische Strahlung einer bestimmten Wellenlänge wahrgenommen wird. Dargestellt wird diese in der sogenannten Hellempfindlichkeitskurve „V(Lambda)“.
Die graue Kurve zeigt, für welche Wellenlängen der elektromagnetischen Strahlung das menschliche Auge besonders empfindlich ist. Für Lichttechniker ist dies eine wichtige Information. Denn die Helligkeitsempfindlichkeit V(λ) des menschlichen Auges relativiert die Wahrnehmung des Lichts. Eine künstliche Lichtquelle, die hauptsächlich Strahlung im kurzwelligen, blauen Bereich aussendet, kann folglich bei gleicher Stärke des physikalischen Strahlenflusses als weniger hell empfunden werden als eine andere Lichtquelle mit Schwerpunkt im grünen Farbbereich.
Abbildung: IBA-/buero-forum-Fachschrift Nr. 12 Licht
Licht ist mehr als Beleuchtung. Melanopsinhaltige Lichtrezeptoren in unserer Netzhaut steuern anhand der Tageslichtfarbe und des Lichteinfallwinkels die innere Uhr des Menschen.
Human Centric Light (HCL)
Der Entdeckung der für den Wach-/Schlafrhythmus verantwortlichen Lichtrezeptoren, folgte mit der Entwicklung des HCL die technische Umsetzung. Mit weißen LEDs kann das sichtbare, natürliche Lichtfarbspektrum nachgebildet werden. So lassen sich auch mit künstlicher Beleuchtung die Veränderungen des Tageslichts über den Tagesverlauf hinweg simulieren und Nachteile rein vorwiegend künstlicher Beleuchtung ausgleichen.
Über kurze Zeit können die Erkenntnisse auch genutzt werden, um mittels eines hohen Blaulichtanteils in der Beleuchtung Konzentrationsphasen zu verlängern. Wissenschaftlich begleitete Versuche, dies auch jenseits des natürlichen Zeitfensters zu tun, brachten aber nur kurzfristige Erfolge. Im Gegenteil, die Manipulation des Wach-/Schlafrhythmus zeigte schnell negative Folgen. Der Krankenstand nahm nach kurzer Zeit zu.