Kommunikation
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Archetypen der Kommunikation
Ausgehend von der Erkenntnis, dass Kommunikationsräume immer auch Lernräume sind, definierte der amerikanische Zukunftsforscher und Berater Dr. David D. Thornburg vier prototypische Kommunikations- und Lernformen und versinnbildlichte diese durch die Begriffe: Mountain Top, Cave, Campfire und Watering Hole (siehe unten). Schulen und andere Bildungsträger sollen sich mit Hilfe dieser Kommunikations-Metaphern leichter bewusst machen können, welche Lernformen sie unterstützen wollen und welche Räume oder – im Fall digital gestützter Kommunikation – Technologien dafür gebraucht werden.
Die dänische Architektin und Designerin Rosan Bosch entwickelte das System weiter, ergänzte die Kategorie Hands on und versinnbildlichte die Kommunikationsformen durch Piktogramme.
Lern- und Kommunikationstypen
MOUNTAIN TOP [Berggipfel]
Eine/r an viele
- Mündliche Präsentationen, live oder digitale Performances, z. B. Lesungen, Webinare, Telefonzuschaltungen und ähnliche Ausrichtungen
- Typische Nutzung: Präsentation vor einer Gruppe, persönlich oder durch die Nutzung digitaler Medien
CAVE [Höhle]
persönlicher Lernort
- Physische und digitale, individuell gewählte Lernorte für Rückzug und konzentriertes Arbeiten. Einzelräume, Bibliotheken, Homeoffices, 3rd-Places
- Typische Nutzung: störungsfrei lernen, allein arbeiten, konzentriert sein, still arbeiten
CAMPFIRE [Lagerfeuer]
Eine/r an viele, im Wechsel
- Semistrukturierte, kollaborative physische und digitale Lernwelten, z. B. Diskussionsrunden, Meetings und onlinegestützte Kommunikation
- Typische Nutzung: Gruppenarbeit, interdisziplinäre Teamarbeit, anderen zuhören, sich austauschen, diskutieren
WATERING HOLE [Wasserstelle]
Viele an viele
- Informelles Zusammenfinden, physisch wie digital, z. B. Cafeterien, Spielplätze oder Pausenräume, Hallen und Flure, Wikis und Social Collaboration-Plattformen
- Typische Nutzung: Arbeiten in kleinen Gruppen, Teamarbeit, anderen zuhören, jeder trägt bei
HANDS ON [Begreifen]
Taktile Erfahrungen ergänzt durch Rosan Bosch
- Steigern physischer und sinnlicher Erfahrungen zur Vertiefung positiver Lernziele, z. B. beim Spielen, Erkunden und Ausprobieren
- Wichtige Elemente: berühren, erfassen, fühlen, experimentieren, bauen
Rosan Bosch ist Geschäftsführerin des Rosan Bosch Studio mit Sitz in Kopenhagen und Dependancen in Chicago und Barcelona. Ihre Arbeiten reichen von Ausstellungsdesign bis zum Interieur von Schulen oder Innovationszentren. Aktuelle Projekte sind die Academy For Global Citizenship in Chicago, die Montessori School in Landau und die Children’s Library in Billund.
Weitere Informationen unter https://rosanbosch.com/.
Dr. David D. Thornburg gründete das Thornburg Center mit Sitz in Lake Barrington, Illinois, USA, das sich der Nutzung neuer Technologien in Schulen und bei der Erwachsenenbildung verschrieben hat. Unter der den Science-Fiction entlehnten Bezeichnung ‘Holodeck’ experimentiert er mit Räumen, die sich flexibel an die jeweilige Nutzungssituation anpassen lassen.
Weitere Informationen unter www.edutopia.org.
Die Inhalte und Grafiken dieser Seite wurden der im Oktober 2016 veröffentlichten New Work Order-Studie „Kreative Lernwelten” der Trendforscherin Birgit Gebhardt entnommen. Die Studie kann unter IBA-Publikationen kostenfrei bestellt werden.