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Heimathafen im Alten Gericht in Wiesbaden: Coworking, Innovation und Community unter einem Dach

IBA vor Ort

Schwurgerichtssaal im Alten Gericht Wiesbaden. Bild: Heimathafen GmbH
IBA Redaktionsteam IBA Redaktionsteam ·
5 Minuten

Der Heimathafen im Alten Gericht in Wiesbaden ist mehr als ein historisches Gebäude – es ist ein Ort für kreativen Austausch, Vernetzung und Innovation. Wie sich Architektur, moderne Arbeitskonzepte und gesellschaftlicher Wandel an diesem Ort verbinden, wurde beim Besuch von IBA vor Ort deutlich.

Neue Arbeitswelten und flexible Nutzungskonzepte

Das ehemalige Gerichtsgebäude in Wiesbaden wurde von der Heimathafen GmbH zu einem modernen Coworking‑, Konferenz- und Innovationszentrum umgebaut. Auf drei Etagen und mehr als 2.500 Quadratmetern bietet der Heimathafen seit Anfang 2022 neben flexiblen Arbeitsplätzen auch Meetingräume, Veranstaltungsflächen und Begegnungszonen. Das Besondere ist das hybride Nutzungskonzept: Während in den Büro- und Co-Working Flächen kreative Köpfe an neuen Projekten arbeiten, finden in den Konferenzräumen öffentliche Veranstaltungen, Ausstellungen und Netzwerktreffen statt. Gerade in Zeiten rückläufiger Büroflächen bietet das flexible Arbeiten in gemeinschaftlich genutzten Räumen eine Alternative für Unternehmen. Neben Einzelarbeitsplätzen sind im Alten Gericht auch projektbezogene Teams willkommen, die für einen bestimmten Zeitraum an einem Ort konzentriert zusammenarbeiten möchten.

Gestaltungsprinzipien und Denkmalschutz

Ein zentraler Aspekt des Umbaus war die Balance zwischen historischem Erbe und moderner Arbeitswelt. Der Denkmalschutz spielte dabei eine zentrale Rolle, wurde aber nicht als Einschränkung, sondern als gestalterische Inspiration genutzt. Die ursprüngliche Struktur des Gebäudes konnte weitestgehend erhalten werden, was den historischen Charakter unterstreicht. Gleichzeitig wurde mit modernen Gestaltungskonzepten gearbeitet, um eine inspirierende und funktionale Arbeitsumgebung zu schaffen. Die Kombination aus Alt und Neu verleiht dem Gebäude eine besondere Atmosphäre, die insbesondere Gründer und Start-ups anzieht. Besonders markant sind Räume wie der Civilkammersaal und der ehemalige Schwurgerichtssaal, die in ihrer ursprünglichen Form erhalten geblieben sind. Hier setzt der Heimathafen bewusst auf den Charme der historischen Ausstattung: Hochwertige Holzmöbel, aufwendig restaurierte Wandvertäfelungen und Stuckdecken schaffen ein besonderes Ambiente mit Erlebnischarakter für Veranstaltungen, Seminare und Workshops. Und für Interessierte werden in regelmäßig stattfindenden historischen Führungen durch das Alte Gericht die 100-jährige Geschichte des Gebäudes und die beeindruckende Architektur beleuchtet.

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Community und Netzwerke als Erfolgsfaktoren

Ein weiterer zentraler Punkt des Raumkonzepts ist die Förderung von Community Building und interdisziplinärem Austausch. Das Alte Gericht ist bewusst so gestaltet, dass Begegnungen und Gespräche zwischen Coworkern gefördert werden. Ein Beispiel dafür sind die regelmäßigen Community Lunches, bei denen sich Menschen aus unterschiedlichen Bereichen informell austauschen können. Daraus entstehen nicht nur neue Kontakte, sondern oft auch gemeinsame Projekte. Auch etablierte Unternehmen zeigen Interesse an den offenen Strukturen des Heimathafens. So nutzen einige größere Unternehmen die Räumlichkeiten für Workshops und Innovationsprojekte, bei denen sie gezielt mit Start-ups und Kreativen zusammenarbeiten. Diese Art der Co-Creation hilft, frische Impulse in bestehende Unternehmensstrukturen zu bringen und neue Perspektiven zu gewinnen.

Öffentliche Zugänglichkeit und urbane Vernetzung

Ein zentrales Ziel des Heimathafens im Alten Gericht ist es, die Grenze zwischen Arbeitswelt und öffentlichem Raum aufzulösen. Das Café im Erdgeschoss steht allen offen und dient als Treffpunkt für Coworker, Anwohner und Besucher. Neben dem täglichen Austausch beleben öffentliche Veranstaltungen wie die Eröffnungsfeier, Straßenfeste oder die Wiesbadener ARTdays das Quartier und fördern die Vernetzung von kreativer Szene und Stadtgesellschaft. Ein wichtiger städtebaulicher Impuls war die Umwandlung der Gerichtsstraße in eine Fußgängerzone. Dies steigert die Aufenthaltsqualität und macht das Alte Gericht zu einem Ort, an dem Arbeiten, Wohnen und Kultur miteinander verschmelzen. Darüber hinaus sorgen regelmäßige Community Events, After-Work-Treffen und öffentliche Workshops für eine lebendige Durchmischung und machen das Gebäude auch außerhalb der Bürozeiten zu einem sozialen und wirtschaftlichen Impulsgeber für Wiesbaden.

Förderung von Innovation und Prototyping

Neben klassischen Coworking Spaces bietet das Alte Gericht gezielt Raum für Experimente, neue Geschäftsmodelle und kreative Ideenentwicklung. Der Ort dient nicht nur als Arbeitsplatz, sondern auch als Labor für innovative Formate, in dem Unternehmen, Start-ups und Kreative ihre Konzepte testen und weiterentwickeln können. Ein zentrales Element dieser Innovationsförderung ist der Pop-up Store, der als temporäre Präsentationsfläche für neue Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsideen genutzt werden kann. Start-ups oder junge Unternehmen haben hier die Möglichkeit, ihre Prototypen in einem realen Umfeld zu testen und Feedback von Kunden oder Branchenexperten zu erhalten. Auch Hochschulen und Forschungseinrichtungen haben den Raum bereits genutzt, um neue Konzepte einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Neben diesem Testfeld bietet das Alte Gericht mit seinen ehemaligen Gefängniszellen ein weiteres Experimentierlabor. Die historischen Räume wurden bewusst erhalten und umgestaltet, um als kreative Werkstätten für interaktive Formate und Prototyping-Prozesse zu dienen. Hier finden regelmäßig Ausstellungen und Innovationsworkshops statt, in denen Unternehmen und Kreative neue Produkte und Ideen entwickeln können. Nicht zuletzt dient auch die architektonische Gestaltung des Gebäudes der Innovationsförderung. Offene Raumstrukturen und Begegnungszonen ermöglichen den kreativen Austausch zwischen den verschiedenen Akteuren. Insbesondere das Clubhaus dient als Ort für spontane Treffen, Diskussionen und Ideenfindung.

BLICK IN DEN HEIMATHAFEN WIESBADEN

Das Alte Gericht in Wiesbaden hat sich durch die Kombination von Coworking, Community und Innovationsförderung zu einem lebendigen Zentrum entwickelt. Es zeigt, wie moderne Arbeitsräume gestaltet werden können, um Zusammenarbeit, Kreativität und gesellschaftlichen Wandel zu unterstützen. Ein Ort und Beispiel für gelungene Stadtentwicklung und ein Modell dafür, wie historische Gebäude mit zukunftsweisenden Konzepten verbunden werden können, um Raum für kreative und innovative Prozesse zu schaffen.

Mit dem Heimathafen ist im ehemaligen hessischen Landgericht in Wiesbaden ein Hub für Kreativität, Gründergeist und soziale Innovation entstanden, ein Ort von vielen für viele. Hier gibt es ein öffentliches Café, Coworking und Büros für Kreative und Gründer, Konferenz- und Eventräume sowie ein Labor für soziale Innovation. Mehr Informationen unter: heimathafen-wiesbaden.de 

Titelbild und Fotos: @ Heimathafen GmbH