Die DB Netz AG hat eine neue Unternehmenszentrale in Frankfurt/Main eröffnet. Sie ist ein Knotenpunkt für Kommunikation und Beispiel für den Einsatz von Farbe in neuen Arbeitswelten. Kinnarps stand bei dem Projekt für die Einrichtung.
Aus 15 ehemals getrennten Standorten im Stadtgebiet hat die DB Netz AG einen gemeinsamen Bürostandort in Frankfurt am Main geschaffen. Die neue Zentrale, nach einem internen Namenswettbewerb „NETZwerk“ genannt, entstand nach drei Jahren Bauzeit in einem Neubau auf dem ehemaligen Posthallen-Gelände in der Adam-Riese-Straße 11–13. Hier, in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof sind rund 2.200 Arbeitsplätze entstanden.
Der Bürogebäudekomplex besteht aus zwei siebengeschossigen Gebäudeteilen, die im Erdgeschoss miteinander verbunden sind. In den sechs oberen Büroetagen wurde ein variantenreiches Angebot an zukunftsweisenden Arbeitsformen konzipiert. Arbeits‑, Begegnungs- und vor allem kommunikative Bereiche bilden die Arbeitsorte in der differenziert gestalteten Bürostruktur.
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Knackpunkt ist der Knotenpunkt
Das Bürokonzept des Büros Merz Innen.Architektur ist von dem Grundgedanken der Gebäudeentstehung inspiriert: Einem Knotenpunkt, in dem alle Abteilungen zusammenkommen und vernetzt werden. Der Knotenpunkt ist im gesamten Gebäude visualisiert worden, z.B. als Folierung der Glastrennwände.
Moderne Arbeitswelt
Die individuell konzipierten Büroflächen wurden als Mix aus offenen, halboffenen und geschlossenen Flächen entwickelt und fördern die Kommunikation. Alle haben die Möglichkeit, sich konzentriert an einem höhenverstellbaren Standard-Arbeitsplatz individuellen Aufgaben zu widmen. Think Tanks, Workshopräume, Projektflächen und Meetingpoints sowie Besprechungsräumen eröffnen darüber hinaus eine neue Arbeitswelt. In der Büroumgebung ist es leicht, für jede Tätigkeit den passenden Ort zu finden – ob agil, teamorientiert oder konzentriert.
Think Tanks, Projektflächen und Workshopräume
Eine Auswahl an abgeschlossenen Arbeitsbereichen, Think Tanks genannt, laden zum interkollegialen Austausch ein oder dienen als Rückzugsorte. Teils mit Bildschirmen, Whiteboards oder Flipcharts ausgestattet, fördern sie auch das kreative Brainstorming. Zusammenkünfte werden auch durch die offenen Projektflächen erleichtert, die mit flexiblem Interior ausgestattet sind. In einem modularen Stauraumsystem werden Materialien für die Abteilung öffentlich zugänglich gemacht. Die Möbel sind so konzipiert und angeordnet, dass sie maximalen Sicht- und Schallschutz bieten, ohne sich räumlich abschotten zu müssen.
Auch der kreativen Zusammenarbeit wird viel Raum geboten. Die fünf größten Räume des Komplexes sind hypermodular ausgestattet und eignen sich optimal für kreative Zusammenkünfte. Ergänzt wird die Einrichtung durch verschiedene Medien und Tische.
Meetingpoint ist die neue Teeküche
Nach wie vor bekommt man hier ein „Heißgetränk“, aber die Teeküche in ihrer ursprünglichen Form hat im NETZwerk ausgedient. Die großen, wohnlichen „Meetingpoints“ ersetzen als Treffpunkt die Küche und sind das verbindende Element der Abteilungen. Ein Ort, um übergreifenden Zusammenhalt herzustellen.
Individuell für Besprechungen
In die Büroflächen sind zusätzliche Besprechungsräume integriert, die je nach Abteilung und Aufgaben individuell gestaltet sind. Flexible und mobile Tischsysteme oder klassische Einrichtungen bilden genau die Umgebung, die gewünscht wurde. Ein Konferenzbereich im Erdgeschoss steht zusätzlich mit Auditorien und verschiedenen Räumlichkeiten auch für formelle Konferenzen mit vielen Teilnehmenden zur Verfügung.
Sechs Farben geben den Ton an
Bei der Gestaltung der Büroflächen spielt das Thema Farbe eine entscheidende Rolle. Das Farbkonzept gibt dem Büro einerseits seine Seele, andererseits ist es Wegeleitsystem für die Mitarbeitenden. Auch hierfür zeichnet das Innenarchitekturbüro Merz verantwortlich, umgesetzt wurde das Konzept gemeinsam mit Kinnarps. Jedem „Bürofinger“ wurde eine Primärfarbe zugeordnet, die eine Orientierung in der komplexen Gebäudestruktur bietet. Insgesamt sechs Farben, rot, blau, grün, gelb, lila und orange sind auf den Wandflächen, den Polstermöbeln, auf der Folierung der Glastrennwände und den Beschriftungen zu finden. Passende Farbakzente geben den ansonsten in grau, schwarz und weiß gehaltenen Räumen einen lebendigen Charakter. Dabei wurde jeweils ein gedeckterer Farbton in verschiedenen Abstufungen und Schattierungen der jeweiligen Primärfarbe gewählt, um auch innerhalb des Farbschemas eines Bürofingers für stimmige Abwechslung zu sorgen.
Die Wahl der Möbel
Eingerichtet wurden die Büros sämtlich mit Produkten von Kinnarps. Das umfangreiche und vielfältige Sortiment des schwedischen Anbieters mit sechs Marken erlaubt die Komplettmöblierung des Gebäudekomplexes. Dabei arbeitete die Innenarchitektin von Kinnarps eng mit dem Büro Merz zusammen. Alle Beteiligten trafen sich zu kreativen Workshops. Entscheidend für die gute Kooperation war u.a. die gemeinsame Ebene, auf der die Innenarchitektinnen und der Auftraggeber miteinander kommunizieren konnten.
Daten und Fakten:
Projekt: Unternehmenszentrale der DB Netz AG, Frankfurt/M.
Bauherr: Joint Venture Groß & Partner und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH und PHOENIX Real Estate Development GmbH
Architektur: Jo. Franzke, Neumann
Innenarchitektur: MERZ INNEN.ARCHITEKTUR
Arbeitsplätze/Ort: 2.200
Fläche: 45.290 m² Mietfläche + 2 Tiefgaragen
Bauzeit: 3 Jahre
Fertigstellung: 2021