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Dynamic Work im Herzen Hamburgs: Interview mit Marie Boden, Leiterin der Nutzerorganisation für den Beiersdorf Campus

Workspaces of Tomorrow

Marie Boden, Leiterin der Nutzerorganisation für den Beiersdorf Campus
IBA Redaktionsteam IBA Redaktionsteam ·
6 Minuten

Der im Herbst 2023 eröffnete Beiersdorf Campus bietet auf einer Fläche von 51.000 Quadratmetern dynamische Arbeitswelten und vielfältige Raumangebote für Zusammenarbeit. Wir sprachen mit der Leiterin der Nutzerorganisation für den Beiersdorf Campus, Marie Boden, über das Konzept hinter dem Campus und die neue Art, darin zu arbeiten.

Marie, wie ist das Campus-Projekt entstanden?

2018 haben wir mit der Konzeption für den Bau unserer neuen Unternehmenszentrale begonnen. Möglich wurde dies durch den Umzug von tesa nach Norderstedt. Unser Ziel war es, den Campus so zu gestalten, dass er sich nicht nur gut in die Umgebung einfügt, sondern auch Bestandsgebäude und Neubauten intelligent miteinander verbindet. Im September 2023 wurde der Campus offiziell eröffnet und vereint nun zwei Standorte an einem. Kreative Zusammenarbeit, Innovation und der Austausch darüber stehen im Mittelpunkt des Konzepts.

Du sagst, dass der Campus eine neue Art zu arbeiten ermöglicht. Kannst du uns das genauer erklären?

Die Idee des dynamischen Arbeitens und ein zeitgemäßer New-Work-Ansatz stehen im Zentrum unseres Campus-Konzepts. Das bedeutet für uns vor allem Flexibilität und Funktionalität. So haben wir Bürostrukturen geschaffen, die es ermöglichen, frei zu wählen, wo und wie man arbeiten möchte. Darüber hinaus gibt es Projektflächen, die nach ganz anderen Regeln funktionieren und für alle jederzeit offen sind. Gearbeitet werden kann aber auch in unserem multifunktionalen Restaurant oder im Working Café. Bei schönem Wetter ist auch der Außenbereich mit seinen 200 Plätzen gut frequentiert.

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Wie wurden die Teams in die Gestaltung des Campus einbezogen?

Von Beginn der Planungen wurden die Teams in das Projekt eingebunden. Ihre Anforderungen wurden von dem Mitarbeiternetzwerk aus Co-Kreatoren und Kommunikatoren in die neuen Arbeitswelten übersetzt. Wir haben uns immer wieder gefragt, wie wir einen Arbeitsplatz kreieren, der unsere interdisziplinäre Zusammenarbeit fördert, an dem sich unsere Mitarbeitenden wohlfühlen und auf den sie stolz sind. Es ging auch darum, die richtige Balance zwischen Teamzonen und Gemeinschaftsflächen wie dem 4.000 Quadratmeter großen Collaboration Hub oder der Under Construction Area zu finden. Denn wir wollten Arbeit durchgehend dynamisch gestalten und Menschen in Bewegung bringen. Das erfordert ein agiles Mindset, Veränderungsbereitschaft und Eigeninitiative. Deshalb haben wir Mitarbeitende auf verschiedenen Ebenen beteiligt, von Workshops bis zu Befragungen. Die Teams konnten ihre Nachbarschaften selbst konfigurieren und so optimal an ihre Arbeitsweise anpassen.

Welche Arbeitskultur lebt ihr bei Beiersdorf und wie spiegelt sich die Identität des Unternehmens in den neuen Räumen wider?

Wir legen sehr viel Wert auf Dialog und Zusammenarbeit. Man merkt schnell, dass wir keine Stillarbeiter sind, die ihre Innovationen im stillen Kämmerlein entwickeln. Wir brauchen immer den Sparringspartner, um das beste Ergebnis zu erzielen. Deshalb haben wir so viele Orte des Austauschs und der Kommunikation geschaffen. Unsere Arbeitskultur ist von Leidenschaft und Kollaboration geprägt. Wir sind alle sehr darauf bedacht, Spaß an der Sache zu haben und uns leidenschaftlich für die Entwicklung unserer Produkte einzusetzen. In den neuen Räumlichkeiten gibt es viele Gemeinschaftsorte, die unsere Wir-Kultur stärken. Und auch das Thema Wohlfühlen ist uns wichtig: Unser Purpose „Care Beyond Skin“ und unsere Unternehmensstrategie drücken sich für uns in Themen wie lernende Organisation, New Work, Digitalisierung sowie Konzepten zur Förderung von Diversity & Inclusion aus. Die Identität unseres Unternehmens spiegelt sich übrigens auch in der Campus-Gestaltung wider, etwa durch die Markenfarben Weiß und Blau sowie die Integration der verschiedenen Facetten von Haut.

einblicke in den beiersdorf-campus

Under Construction Area
Under Construction Area
Collaboration Hub
Collaboration Hub
Das Urban Lab im Collaboration Hub
Das Urban Lab im Collaboration Hub

Wie definiert ihr New Work?

New Work bedeutet für uns vor allem Flexibilität und Funktionalität. Es geht darum, den Beschäftigten die Freiheit zu geben, sich so zu entfalten, wie es für sie richtig ist. Das betrifft die Wahl des Arbeitsorts, die Entscheidung, wie man arbeiten möchte, und die Gestaltung der Räumlichkeiten.

Kannst du uns das Konzept des dynamischen Arbeitens näher erläutern?

Das Konzept des dynamischen Arbeitens basiert auf der Idee des aktivitätsbasierten Arbeitens. Statt feste Arbeitsplätze bieten wir unseren Mitarbeitenden eine Vielzahl von Arbeitsbereichen und ‑modulen an, die ihren diversen Arbeitsstilen und ‑bedürfnissen gerecht werden. Dies ermöglicht Flexibilität bei der Wahl des Arbeitsorts und der Arbeitsweise. Dynamisches Arbeiten bedeutet für uns, dass jeder die Freiheit hat, je nach Bedarf zwischen verschiedenen Arbeitsbereichen wie Projekt- und Kreativräumen, Besprechungsräumen und Video-Chat-Räumen zu wechseln. Durch diese Flexibilität wollen wir die Kreativität, Produktivität und Zusammenarbeit unserer Teams fördern.

Wie drücken sich Nachhaltigkeit und Vielfalt auf dem Beiersdorf Campus aus?

Nachhaltigkeit und Diversität sind wesentliche Bestandteile auf unserem Campus und spiegeln sich in verschiedenen Aspekten wider. Zum einen streben wir die WELL-Zertifizierung an, die hohe Anforderungen an Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz stellt. Dazu gehören Aspekte wie Bürogestaltung, Luftqualität und nachhaltige Materialien. Darüber sind wir auf dem Weg zur LEED-Zertifizierung, einem internationalen Gütesiegel für Nachhaltigkeit in der Gebäudeplanung. Bei der Raumgestaltung und der Möblierung haben wir darauf geachtet, dass eine Vielzahl von Arbeitsbereichen zur Verfügung steht, die den Bedürfnissen unserer Mitarbeitergruppen gerecht werden. 25 verschiedene Raummodule haben wir so entwickelt, um individuelle Arbeitsstile und ‑präferenzen zu unterstützen.

Würdet ihr heute etwas anders machen und wenn ja, was?

Wir müssen lernen, Räume noch sinnvoller zu nutzen und zu buchen. Durch das hybride Arbeiten ist es schwer abzuschätzen, wie viele Personen tatsächlich physisch teilnehmen oder sich einfach digital dazuschalten. Hier hoffen wir auf digitale Tools, die uns effizienter machen. Im Raum-Angebot vermissen wir manchmal die Räume für Gruppen zwischen 20–50 Personen, man sollte in der Planung darauf achten, wirklich alle Gruppengrößen abzudecken. Das andere Thema ist die Raumakustik in den weitläufigen Gemeinschaftsflächen, wie zum Beispiel unser Restaurant. Wenn man attraktive Räume anbietet, weckt man auch Kreativität, und erzeugt damit Lautstärke. Hier arbeiten wir an akustisch wirksamen Maßnahmen.

Marie, vielen Dank für das Gespräch.

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Titelbild: Marie Boden
Fotos: Beiersdorf