Licht Licht-Glossar

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Begriffe zu Beleuchtung und Licht

Nachfolgend finden sie ein Glossar zu den Themenbereichen Beleuchtung und Licht. Die Mehrzahl der Begriffe wurde von den Lichtexperten der Bartenbach GmbH zusammengestellt.


Adaptation
Vorgang der Anpassung der Sehfunktionen des Auges an die Helligkeiten (Leuchtdichten) im Gesichtsfeld. Der Adaptationsverlauf und damit die Adaptationszeit werden bestimmt von den Leuchtdichten an Beginn und Ende der Helligkeitsänderung. Der jeweilige Adaptationszustand bestimmt die Sehleistung.

Akkommodation
Die Fähigkeit des Auges, sich auf ein Objekt in beliebiger Entfernung zwischen 6 cm und dem Unendlichen so einzustellen, dass dieses Objekt scharf gesehen werden kann.

Allgemeinbeleuchtung
Beleuchtungssystem, das einen Raum ohne Berücksichtigung besonderer Erfordernisse einzelner Raumteile beleuchtet. Zusätzliches gerichtetes Licht wirkt der Monotonie entgegen und unterstützt die jeweiligen Sehaufgaben.

Arbeitsplatzbeleuchtung
Beleuchtungssystem, das die Hauptarbeitsfläche eines Arbeitsplatzes zusätzlich zur Allgemeinbeleuchtung entsprechend den Anforderungen aus der Sehaufgabe beleuchtet. Sie ist im Allgemeinen Bestandteil der kombinierten Beleuchtung.

Ausstrahlwinkel
Winkel, der die Lichtausstrahlung (Lichtstärke) in eine bestimmte Richtung angibt. In einer Anlage wird der Ausstrahlwinkel einer Leuchte von der Senkrechten aus gerechnet.


Beleuchtung, diffus
Beleuchtungsart, bei der die Beleuchtung auf der Nutzebene oder auf einem Objekt aus keiner bevorzugten Richtung erfolgt.

Beleuchtung, direkt
Beleuchtungsart mittels Leuchten, die über 80 % ihres Lichtstromes direkt auf die Nutzfläche(n) strahlt.

Beleuchtung, gerichtet
Beleuchtungsart, bei der die Beleuchtung auf der Nutzebene oder auf einem Objekt aus einer Vorzugsrichtung erfolgt.

Beleuchtung, indirekt
Beleuchtungsart, die hauptsächlich über die Reflexion an Materialoberflächen (Decken, Wänden) als sekundäres Licht zustande kommt.

Beleuchtung, sekundär
Beleuchtungsart, bei welcher die Lichtquelle in der Leuchte nicht direkt einsehbar ist, sondern der Lichtstrom über das Reflektorsystem geleitet wird.

Beleuchtungsstärke
Lichttechnische Größe, welche die Dichte des auf eine Fläche auftreffenden Lichtes beschreibt. Die Einheit wird in Lux [lx] angegeben. Die Beleuchtungsstärke ist der Lichtstrom ф, der pro beleuchtete Fläche auftrifft (E=ф/A).

Beispiele für Beleuchtungsstärkenin lx
klare Neumondnacht0,01
Klares Vollmondlicht1
Arbeitsbeleuchtung200 – 2.000
Sommertag mit bedecktem Himmel10.000 – 30.000
Sonnenschein an einem Sommermittag100.000

Blendung
Herabsetzen des Sehvermögens bzw. Störempfindungen durch sehr unterschiedliche Leuchtdichten im Gesichtsfeld oder eine für den Adaptationszustand zu hohe Leuchtdichte im Gesamtgesichtsfeld.

Bezugsebene
Ebene zur Festlegung der Messangaben am Arbeitsplatz.

Bildschirmleuchtdichte
Mittlere Leuchtdichte, die beim Betrieb von Datensichtgeräten in Abhängigkeit von der Darstellungsart (Positiv-, Negativ-Farbdarstellung) auftritt. Beim Betrieb von Bildschirmen ist die Bildschirmleuchtdichte der Umgebungsleuchtdichte anzupassen (und umgekehrt), um Bildreflexe durch Lampen, Leuchten und helle Wände zu vermeiden.


Biologisch wirksames Licht
Die Wirkung von Licht auf den Menschen reicht über das reine Sehen hinaus. Licht taktet die innere Uhr und steuert oder beeinflusst beispielsweise die Ausschüttung des Hormons Melatonin.


Blendung, direkt
Blendung durch echte Lichtquellen innerhalb des Blendschutzwinkels. Die Blendgefahr ist umso größer, je geringer die mittlere Leuchtdichte des Gesichtsfeldes, je größer die Flächenausdehnung der Blendquelle und je näher die Blendquelle der Blicklinie ist.

Blendung, indirekt
Blendung durch Reflexionsbilder von Lichtquellen oder lichtstreuende Flächen im Gesichtsfeld. Sie entstehen als Reflexblendung durch Spiegelungen in Fenstern und anderen Glasflächen (Bildschirmen), Wasserflächen, nassen Straßenoberflächen, Kunstdruckpapier, glänzenden Maschinenteilen etc.

Blendung, physiologisch
Wirkung einer Lichtquelle mit messbarer Verringerung der Sehleistung als Kriterium (z. B. Scharfsehen, Kontrastsehen, Farbsehen etc.). Blendung, psychologisch Wirkung einer Lichtquelle, die im Gesichtsfeld Unbehagen auslöst und zur Unbequemlichkeit beim Sehen führt (discomfort glare, Unbehaglichkeitsblendung).

Blendwinkel
Ein Winkel, dessen Scheitel im Auge liegt und dessen Schenkel durch die Verbindungs linien vom Auge zum Sehobjekt und vom Auge zur Blendquelle gebildet werden.

Blickfeld
Gesamtheit der Objektpunkte, die bei ruhiger Kopfbewegung nur durch Augenbewegung angeblickt werden können.


Dynamisches Licht
Der Begriff fällt häufig in Zusammenhang mit biologisch wirksamem Licht. Dann ist mit Dynamisches Licht meist eine Licht- oder Beleuchtungssituation gemeint, die sich an dem Rhythmus des Tageslichts orientiert. Grundsätzlich fallen unter dem Begriff Dynamisches Licht aber auch andere Formen von Licht, dessen Eigenschaften und Wirkung (z. B. Beleuchtungsstärke und/oder Farbtemperatur) sich verändert oder verändern lassen.


Empfindlichkeit, spektral
Maß für das Hervorrufen einer bestimmten Lichtwirkung durch einzelne Wellenlängenbereiche. Die spektrale Empfindlichkeit des menschlichen Auges wird durch die V(λ)-Kurve (für Tag- und Nachtsehen) wiedergegeben.

Ermüdung, visuell
Nachlassen der Aufmerksamkeit beim Einwirken von visuellen Dauerreizen. Durch un günstige Beleuchtung des Auges entsteht eine Erregbarkeitsherabsetzung, die sich in einer Erhöhung des Schwellenwertes für Signalerkennung äußert. Die visuelle Ermüdung verläuft umso langsamer, je weniger Lichtreize vom Adaptationszustandes des Auges abweichen.


Farbe
Vorwiegend qualitative Sinnesempfindung, die von einem physikalischen Lichtreiz ausgelöst wird. Die Farbe ist durch drei voneinander unabhängigen Kenngrößen eindeutig zu beschreiben: Farbton, Sättigung und Helligkeit.

Farbtemperatur
Angabe zur Kennzeichnung der Lichtfarbe einer bestimmten Lampe. Erhitzt man einen schwarzen Strahler, so nimmt er je nach Temperatur eine bestimmt Farbe an. Stimmt die Farbe bei einer bestimmten Temperatur mit der Farbe eines zu kennzeichnenden Strahlers überein, so ordnet man der Lichtfarbe diese Farbtemperatur zu. Man spricht auch von der ähnlichsten Farbtemperatur. Sie ist definiert in Kelvin [K]. Eine gebräuchliche Halogen-Glühlampe hat eine Farbtemperatur von ca. 2.900 K, das Tageslicht zwischen 5.000 und 10.000 K.

Lichtfarben von Lampenin KWirkung
warmweiß (ww)< 3.300 K(gemütlich, behagliche Wirkung)
neutralweiß (nw)3.300 bis 5.300 K(sachliche Stimmung)
tageslichtweiß (tw)> 5.300 K

Farbwiedergabe durch Lampen
Auswirkung einer Lichtart auf den Farbeindruck von Objekten, die mit dieser beleuchtet werden, im Vergleich (bewusst oder unbewusst), zu dem Farbeindruck der gleichen Objekte, die mit einer Bezugslichtart beleuchtet werden.


Gesichtsfeld
Gesamtheit der Objektpunkte, die bei ruhendem Auge wahrgenommen werden. Infolge der geringen Sehschärfe und der herabgesetzten Empfindlichkeit der Zapfen und Stäbchen im peripheren Gebiet der Netzhaut, nimmt die Wahrnehmbarkeit vom Zentrum zur Peripherie hin ab und ist von Leuchtdichte und Größe des Testobjektes zur Leuchtdichte des Umfeldes abhängig.

Gesichtsfeldleuchtdichte
Durchschnittliche Leuchtdichte im Gesichtsfeld. Die Gesichtsfeldleuchtdichte beeinflusst entscheidend die Gesichtsfeldgröße und die Sehleistung.

Glanz
Empfindung, die beim Betrachten von Körperoberflächen unter gerichteter Beleuchtung aus bestimmten Winkeln durch Reflexionsmaxima entsteht. Die physiologischen und psychologischen Phänomene des Glanzes sind sehr vielschichtig. Sie tragen wesentlich zur subjektiven Beurteilung der Beleuchtungssituation bei.


Human Centric Light (HCL)
Unter dem Begriff werden Beleuchtungssysteme zusammengefasst, bei denen sich die Beleuchtungsstärke und die Lichtfarbe im Tagesverlauf ändern (siehe auch Dynamisches Licht).

Hellempfindlichkeitskurve, spektral
Relative Empfindlichkeit der drei für das Farbsehen verantwortlichen Zapfenarten eines Beobachterauges, bei monochromatischer Strahlung des sichtbaren Spektralbereiches. Die verschiedenen monochromatischen Lichtreize erzeugen, je nach ihrer Wellenlänge, unterschiedliche Hellempfindungen. So wird z. B. bei gleicher Leistung ein monochromatischer Lichtreiz von 555 nm Wellenlänge (grün-gelb) viel heller empfunden als Lichtreize von 400 nm (blau) oder 700 nm (rot).

Hellempfindung
Stärke des Helligkeitseindruckes eines Sehobjektes. Die Hellempfindung ist je nach den Sehbedingungen das empfindungsmäßige Korrelat zur fotometrischen Größe der Leuchtdichte. Diese hängt von dem auf die Netzhaut auftreffenden Lichtstrom (Netzhautbeleuchtungsstärke) ab und wird wesentlich durch die Adaptation und den Adaptationszustand beeinflusst.


Infeld
Fläche des Sehobjektes als Position innerhalb des gesamten Gesichtsfeldes. Das Infeld befindet sich für ein Sehobjekt stets in der Hauptblickrichtung und wird in seiner Größe durch die Größe des Sehobjektes bei geringen Blickbewegungen bestimmt. Es ist im Allgemeinen nicht größer als 20° und wird vom Umfeld umgeben.

Infeld, primär
Punktuelles, foveales, fokussives Infeld. Kleinster Ausschnitt aus dem Gesichtsfeld, auf den aktuell fixiert wird. Die raumwinkelbezogene Ausdehnung des primären Infeldes beträgt nur etwa 1 – 2°, sodass der Sehinhalt des primären Infeldes zum größten Teil in der Netzhautgrube abgebildet wird, wo optimales Scharf- und Farbsehen gewährleistet ist. Das primäre Infeld wandert stets mit der Blickrichtung mit (höchste relative Ortsdynamik) und erhält so den höchsten Bewusstheitsgrad im Vergleich zu übergeordneten Infeld-/Umfeld-Komponenten.

Infeld, sekundär
Infeld im herkömmlichen Sinn. Das sekundäre Infeld ist die an das primäre Infeld unmittelbar anschließende Umgebung in einem Winkelbereich von etwa 30 – 40°. Seine Helligkeit ist bestimmend für die Lokaladaptation des Auges. Das sekundäre Infeld begleitet stets das primäre Infeld und ist für die Kontrastwahrnehmung verantwortlich. Es liegt im Allgemeinen auf derselben Akkommodationsebene wie das primäre Infeld. In der Situation eines Bildschirmarbeitsplatzes erstreckt sich das sekundäre Infeld auf die Größe des Bildschirmes, des Beleges oder der Tastatur. Alle Punkte im sekundären Infeld sind nur mit Augenbewegungen, d. h. noch ohne Kopfbewegung, erfassbar.

Infeldleuchtdichte
Die Infeldleuchtdichte entspricht dem Leuchtdichtebereich, der die Sehaufgabe umfasst und damit der „differenziertesten Stufe“ der Wahrnehmung. Die Infeldleuchtdichte ist die durchschnittliche Leuchtdichte in [cd/m²] aller im Infeld befindlichen Objekte. (Siehe auch Theoretisches Leuchtdichtemodell)


Lampe
Ohne Lampe kein Licht: Lampe bezeichnet die technische Ausführung einer künstlichen Lichtquelle. Zum Beispiel: Glühlampe, Energiesparlampe, Kompaktleuchtstofflampe. Die Lampe wird in der Leuchte eingesetzt, die das Licht der Lampe verteilt, lenkt und vor Blendung schützt.

Lampenlichtstrom
Von einer Lampe insgesamt abgegebener Lichtstrom.

Lebensdauer
Die Lebensdauer eines Leuchtmittels wird nach unterschiedlichen Definitionen festgesetzt. Im Allgemeinen wird damit die Dauer in Stunden angegeben, die eine Lampe leuchtet, bis sie nur noch 70 % ihres anfänglichen Lichtstromes abgibt.

LED Controller
Um eine LED oder auch mehrere LEDs effizient, in unterschiedlichen Helligkeiten betreiben zu können, ist eine aufwendige Elektronik notwendig. LEDs benötigen zum Betrieb keine feste Spannung, sondern einen festen Strom. Die Helligkeit (Dimmung) erfolgt daher über einen regelbaren Strom.

Leuchtdichte L
Lichttechnische Größe, welche die Helligkeit von leuchtenden oder beleuchteten Oberflächen charakterisiert. Der vom Sehapparat wahrgenommene Helligkeitseindruck eines Sehobjektes wird nur über dessen Leuchtdichte bestimmt. Gemessen wird die Leuchtdichte in Candela pro Quadratmeter [cd/m2]. Die Berechnung der Leuchtdichte efolgt nach der Formel: L = E * ρ / π.

Beispiele für Leuchtdichtenin cd/m²
Sonne6.000.000 – 1,5 * 109
Glühlampe20.000 – 500.000
Leuchtstofflampe 40 W4.000 – 8.000
Leuchtstofflampe 100 W12.000 – 15.000
weißes Papier bei 500 lx150
blauer Himmel5.000 und mehr
Vollmond3.000 bis 5.000

Leuchtdichteverteilung
Die Leuchtdichteverteilung im Gesichtsfeld bestimmt den Adaptationszustand, der die Sehleistung beeinflusst. Eine ausgewogene Adaptationsleuchtdichte wird zur Erhöhung der Sehleistung benötigt (Sehschärfe, Kontrastempfindlichkeit, Leistungsfähigkeit der Augenfunktionen (wie Akkommodation, Konvergenz, Pupillenveränderung, Augenbewegungen usw.). Die Leuchtdichteverteilung im Gesichtsfeld beeinflusst auch den Sehkomfort. Deshalb sollten zu hohe Leuchtdichten, die Blendung verursachen können, zu hohe Leuchtdichteunterschiede, die durch ständige Umadaptation Ermüdung verursachen können, zu niedrige Leuchtdichten und zu niedrige Leuchtdichteunterschiede, die eine unattraktive und wenig anregende Arbeitsumgebung schaffen, vermieden werden.

Leuchte
Der gesamte Beleuchtungskörper inklusive aller für Befestigung, Betrieb und Schutz der Lampe notwendigen Komponenten ist die Leuchte. Die Leuchte schützt die Lampe, lenkt ihr Licht und verhindert, dass es blendet.


Licht
Als Licht wird die vom menschlichen Auge wahrnehmbare sichtbare Strahlung bezeichnet. Dabei handelt es sich um einen kleinen Ausschnitt des elektromagnetischen Strahlungsspektrums, welches neben dem sichtbaren Licht auch die Gamma-, Röntgen-, Infrarotstrahlung sowie die UV-Strahlung, die Radiowellen usw. umfasst. Der Spektralbereich des Lichts reicht von 380 bis 780 nm Wellenlänge. Innerhalb dieses Bereiches unterteilt sich das Spektrum in die verschiedenen Farben von Violett über Blau, Grün, Gelb nach Rot. Außerhalb dieses Bereiches kann das menschliche Auge keine Strahlung sehen.


Lichtausbeute
Maß für den Lichtstrom, der entsprechend der aufgenommenen elektrischen Leistung von der Lampe in Form von elektromagnetischer Strahlung im sichtbaren Wellenlängenbereich abgegeben wird. Einheit: Lumen pro Watt [lm/W].

Lichtfarbe
Angabe zur Farbe einer Lampe. Die Lichtfarbe wird meistens durch die Höhe der Farbtemperatur (Temperaturstrahler) oder die ähnlichste Farbtemperatur (Entladungslampe) angegeben. Die Einheit wird in Kelvin (K) angegeben: warmweiß = ca. 3.000 K, neutralweiß = ca. 4.500 K, kaltweiß > ca. 5.000 K.

Lichtreiz
Licht, das in das Auge einfällt und eine merkliche oder unmerkliche Veränderung des Funktionszustandes von Sinneszellen (Zapfen, Stäbchen) hervorruft. Die Reizaufnahme ist innerhalb bestimmter Grenzen der Reizintensität möglich, die unterste Grenze ist die Reizschwelle, die oberste die Reizhöhe.

Lichtstärke I

Maßeinheit: Candela (cd)
Lichtstrahlung in einer bestimmten Richtung (Lichtstrom pro Raumwinkel)

Bildquelle: IBA-/buero-forum-Fachschrift Nr. 12 <i>Licht</i>
Bildquelle: IBA-/buero-forum-Fachschrift Nr. 12 Licht Lupe_grau

Lichtstrom Φ
Von einer Lichtquelle abgestrahlte, sichtbare Strahlungsleistung. Die Maßeinheit für die Leuchtdichte ist Lumen (lm).

Beispiele für Lichtströmein lm
Kerze10
Glühlampe1.400
Hochdruck-Metall-Dampflampe 2 kW200.000

Der von der Sonne ausgesendete Lichtstrom beträgt 4 x 1028 lm.


Messebene
Ebene, in welcher die Beleuchtung bevorzugt zur Wirkung kommen soll und in der die Beleuchtungsstärke und Leuchtdichte zu messen ist.

Mindestbeleuchtungsstärke
Beleuchtungsstärke, die auf Arbeitsplätzen oder in ständig genutzten Räumen als ergonomisch vertretbares Minimum festgelegt ist (Normen, Nennbeleuchtungsstärken).


Nennbeleuchtungsstärke
Örtlicher Mittelwert der Beleuchtungsstärke, der in Abhängigkeit von der jeweiligen Sehaufgabe für einen Raum, eine Raumzone oder einen Arbeitsplatz (Tätigkeit) in Normen oder Standards festgelegt ist.

Nutzebene
Die Nutzebene ist die horizontale oder vertikale Ebene, auf der die Sehaufgabe ausgeführt wird. Sie wird auch als Messfläche der zu ermittelnden Beleuchtungsstärken, Gleichmäßigkeiten etc. herangezogen.


Primärlicht
Primärlicht bezeichnet das Licht, das direkt von der Strahlungsquelle (z. B. LED) abgegeben wird. Erst wenn das Primärlicht auf eine Oberfläche trifft, wird es von dieser in modulierter Form reflektiert. Die spektrale Zusammensetzung des reflektierten Lichtes bestimmt das Sekundärlicht, das in das Auge gelangt und das Erscheinungsbild einer Oberfläche oder eines Gegenstandes bestimmt. Die spektralen Anteile des sekundären Lichtes sind dabei nicht unabhängig vom Primärlicht, sodass ein und derselbe Gegenstand unter verschiedenen Primärlichtarten verschieden aussehen kann, weil das sekundäre Licht immer nur von den vorhandenen Wellenlängen im Primärlicht zusammengesetzt werden kann.


Raummilieu
Das Anwenden der Erkenntnisse der aktiven visuellen Wahrnehmung, bilden durch den objektivierbaren Zusammenhang zwischen Leuchtdichte (Theoretisches Leuchtdichtemodell), Beleuchtungsart und Oberflächengestaltung unter Einbeziehung der ökologischen Optik, ausgedehnt auf die visuelle Umwelt und bezogen auf den Arbeitsplatz, das optisch wahrgenommene Raummilieu.

Raumlicht
Entscheidend für die Lichtfarbe in einem Raum sind nicht nur die Lichtfarbe des Primärlichtes, das aus einer Leuchte austritt, sondern auch die Oberflächenbeschaffenheit (Reflexionsgrad, Glanzgrad, Remissionsspektrum etc.) von Wänden, Decke, Boden und Möbeln. Über die Vermischung des Lichtes der Lichtquelle und des von den Raumoberflächen reflektierten Lichtes entsteht das sog. Raumlicht. Dieses ist entscheidend für unser Wohlbefinden in dem jeweiligen Raum verantwortlich. Ein an sich völlig behaglicher Raum kann sein Erscheinungsbild völlig verändern, wenn die Beleuchtung und die Oberflächenmaterialien nicht aufeinander abgestimmt sind.

Raumwinkel
Größe zur Charakterisierung der winkelmäßigen Ausdehnung einer Fläche. Der Raumwinkel ist als das Verhältnis einer Fläche auf einer Kugel zum Quadrat des Kugelradius definiert.

Raumwirkungsgrad
Lichtstromanteil, der im Verhältnis zu dem insgesamt aus einer Leuchte austretenden Lichtstrom eine interessierende Fläche im Raum erreicht.

Reflexblendung
Siehe Blendung, indirekt

Reflexionsgrad
Der Reflexionsgrad besagt die Stärke der Reflexionsfähigkeit eines Stoffes, also den Grad der Fähigkeit des Materials, auftreffendes Licht oder Strahlung zurückzuwerfen. Man unterscheidet lichttechnische, strahlungstechnische und spektrale Reflexionsgrade. Der Reflexionsgrad wird entweder dimensionslos oder als Prozentwert angegeben. Helle Flächen haben einen hohen, dunkle Flächen einen niedrigen Reflexionsgrad (z. B. weiße Wand: ca. 80 %, schwarzer Samt: ca. 3 %) .


Sehaufgabe
Der Bereich der Sehaufgabe umfasst alle sehrelevanten Elemente der auszuführenden Tätigkeit.

Sehleistung
Bezeichnung für die vom menschlichen Sehorgan zu erbringende Leistung. Nach Schober kann die Tätigkeit des menschlichen Sehorgans, bestehend aus Auge, Nervenleistung und zugehörigen Gehirnteilen, durch vier einfache und vier zusammengesetzte Grundaufgaben charakterisiert werden. Das sind: Helligkeits-, Farb-, und Raumempfindung (Raumwahrnehmung), Bewegungswahrnehmung, Wahrnehmung von Leuchtdichteunterschieden, Farbvergleich, Sehschärfe oder Trennschärfe von Lichtempfindungen, Wahrnehmen von Formen und Gegenständen.

Sekundärlicht
Siehe Primärlicht

Stabiler Wahrnehmungszustand
Siehe Theoretisches Leuchtdichtemodell

Steuerung
Durch das Ansteuern der Lampen in einer Raumsituation kann die Helligkeit einzelner Leuchten oder Leuchtengruppen reguliert werden. Dimmen verändert die Lichtatmosphäre, und erlaubt die Anpassung an unterschiedliche Raumnutzungen. Zunehmend wird die Helligkeitssteuerung auch zum Energiesparen eingesetzt, zum Beispiel bei tageslichtabhängigen Regelungen in Industrie- oder Bürogebäuden. LEDs können über spezielle elektronische Vorschaltgeräte (EVG) betrieben und durch unterschiedliche Steuerungsmodule angesteuert werden.


Tageslichtquotient D
Kennwert für die Beziehung zwischen Innen- und Außenbeleuchtungsstärke bei bedecktem Himmel. Der Tageslichtquotient D ist das Verhältnis der Beleuchtungsstärke an einem Punkt im Innenraum Ep zur Beleuchtungsstärke im Freien ohne Verbauung Ea bei be­decktem Himmel. Der Tageslichtquotient wird in % angegeben. Es gilt: D = Ep / Ea x 100 %.

Theoretisches Leuchtdichtemodell
Beschreibt die Zusammenhänge von Infeld- zu Umfeldleuchtdichten in Bezug auf die Stabilität der visuellen Wahrnehmung. Grundansatz dabei ist eine möglichst konstante Adaptationsleuchtdichte. Das heißt, dass die Helligkeitsanpassung des Auges vollständig stabilisiert ist. So können die höchstmögliche Unterschiedsempfindlichkeit und die größten Sehleistungen erreicht werden. Dabei sind die verlorenen Informationen und Ermüdung möglichst gering. Aus dem Theoretischen Leuchtdichtemodell können zulässige Leuchtdichteverteilungen, Reflexionsgrad-Bereiche und Lichtströme bestimmt werden.


Umfeld, primär
Der an die Sehaufgabe (Infeld) anschließende erweiterte Arbeitsbereich im Gesichtsfeld. Das primäre Umfeld kann nicht mehr nur mit Augenbewegung allein erfasst werden, sodass zur aktiven Hinwendung zu Teilarealen des primären Umfeldes, bereits Kopfbewegungen notwendig werden. Trotzdem ist das primäre Umfeld immer noch jener Bereich des globalen Gesichtsfeldes, der im Einzugsgebiet der eigentlichen Arbeitsaufgabe liegt, weil z. B. an einem Arbeitsplatz das zu bearbeitende Material vorzugsweise auf der Tischoberfläche platziert ist. Der raumwinkelmäßige Ausschnitt beträgt für das primäre Umfeld etwa 90°. Innerhalb dieses Bereiches kann noch binokular gesehen werden, was für die Tiefenwahrnehmung von Bedeutung ist. Engeres ergonomisches Umfeld.

Umfeld, sekundäres
Umfeld im herkömmlichen Sinn – peripheres Umfeld. In einem Arbeitsraum ist das sekundäre Umfeld der maximal sichtbare Ausschnitt aus der gesamten optischen Situation. Er ist damit durch die Größe des Gesichtsfeldes begrenzt, welches sich aus der Ruhelage des Kopfes ergibt (etwa 190° Öffnungswinkel) und sowohl aus den binokularen als auch aus den monokularen Sehbereichen beider Augen resultiert. Beim Hinzukommen von Kopfbewegungen oder sogar Körperbewegungen, subsumieren sich im sekundären Umfeld alle raumbegrenzenden Elemente (Decke, Fußboden, Wände, funktionelle und dekorative Einrichtungsgegenstände), die mit unterschiedlicher Dominanz ihren Beitrag zur Visualität des Raumes leisten (Erscheinungsbild, Raummilieu). Das sekundäre Umfeld ist ein sehr wichtiger Faktor der menschengerechten Gestaltung von Arbeitsplätzen jeder Art, weshalb das sekundäre Umfeld auch als erweitertes ergonomisches Umfeld kategorisierbar ist. Es präsentiert sich in erster Linie durch die Materialien, deren Eigenschaften lichtmodulierende Wirkung auf die ganzheitliche Erscheinung eines Raumes haben.

Umfeldleuchtdichte
Die Umfeldleuchtdichte ist die durchschnittliche Leuchtdichte in [cd/m²] aller im Umfeld befindlichen Objekte. (Siehe auch Theoretisches Leuchtdichtemodell)


Visuelle Wahrnehmung
Ist die Aufnahme und Verarbeitung von visuellen Reizen, bei der eine Extraktion relevanter Informationen, Erkennung von Elementen und deren Interpretation durch Abgleich mit Erinnerungen stattfindet. Somit geht die visuelle Wahrnehmung weit über das reine Aufnehmen von optischen Informationen hinaus.