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Tipps zur Arbeitsplatzgestaltung
Schon einmal pro Stunde kurz aufstehen und ein paar Meter zum nächsten Schrank oder in die Kaffeeküche gehen kann den Kreislauf wieder in Schwung bringen. Doch oftmals zwingt die Arbeit vermeintlich zum Sitzenbleiben. Nachfolgend finden Sie einige grundlegende Tipps, wie Sie trotzdem für mehr Bewegung sorgen und ganz generell etwas für Ihre Gesundheit oder die Ihrer Beschäftigten tun können.
Für Bewegung sorgen
Oft genügen schon einfache Maßnahmen, um für mehr Bewegung zu sorgen.
MASSNAHMEN IM BEREICH DER EINRICHTUNGSPLANUNG
- Drucker außerhalb des unmittelbaren Greifraumes anordnen.
- Ordner und andere Unterlagen nicht direkt am Arbeitsplatz platzieren.
- In Arbeitsplatznähe gezielt Möglichkeiten zur informellen Kommunikation schaffen.
- Am Arbeitsplatz Voraussetzungen für die Arbeit im Stehen schaffen.
- Arbeitsplätze mit Synchrondrehstühlen für dynamisches Sitzen ausstatten.
DURCH ENTSPRECHENDE NUTZUNG
- Arbeiten soweit möglich im Stehen erledigen – zum Beispiel Telefonieren, das Sortieren von Unterlagen oder das Notieren erster kreativer Ansätze.
- Zum internen Gedankenaustausch öfter das persönliche Gespräch suchen, zum Arbeitsplatz des Kollegen gehen oder ein paar Worte im Stehen oder Vorübergehen wechseln.
- Für unterschiedliche Tätigkeiten bewusst verschiedene Arbeitsorte aufsuchen.
Eine Veränderung der Einrichtung führt nicht automatisch zu einer intensiven Nutzung aller Möglichkeiten. An die Integration von mehr Bewegung in den Arbeitsalltag muss man sich gewöhnen. Eine Möglichkeit, sich und andere daran zu erinnern, ist eine spezielle Software, die beispielsweise zum Aufstehen ermuntert. Viele Unternehmen bilden auch einzelne Mitarbeiter zu Ergonomieexperten aus, die darauf achten, dass Besprechungen auch mal im Stehen stattfinden und die Arbeitsplätze an die Bedürfnisse der Benutzer angepasst sind.
Die richtige Einstellung des Arbeitsplatzes
Anhaltspunkte zur Einstellung des Arbeitsplatzes
1. SCHRITT: EINSTELLUNG DES BÜROSTUHLS
- Sitzhöhe so einstellen, dass Ober- und Unterschenkel einen rechten Winkel bilden.
- Rückenlehne so einstellen, dass der untere Rückenbereich (Lumbalzone) beim aufrechten Sitzen optimal unterstützt wird.
- Soweit möglich, Sitztiefe und Sitzneigung einstellen. Bei der Einstellung der Sitztiefe sollte darauf geachtet werden, dass zwischen der Kniekehle und der Vorderkante des Sitzes mindestens eine knappe Handbreite frei bleibt.
- Höhe der Armlehnen einstellen. Bei lockerer Schulterhaltung muss ein leichtes Abstützen der Ellbogenpartie möglich sein. Dabei bilden Ober- und Unterarm in etwa einen rechten Winkel.
- Soweit vorhanden, Höhe und gegebenenfalls Neigung der Nackenstütze so einstellen, dass der Kopf beim Zurücklehnen optimal abgestützt wird.
- Den Gegendruck der Synchronmechanik auf das Körpergewicht einstellen.
2. SCHRITT: EINSTELLUNG VON TISCH UND BILDSCHIRM
- Zunächst die Tastatur auf der Arbeitsfläche platzieren. Sie sollte in etwa in einem Abstand von 10 bis 15 cm von der Tischvorderkante stehen. Manche Tastaturen verfügen über die Möglichkeit, diese leicht schräg zu stellen. Die Neigung sollte jedoch 8° nicht überschreiten.
- Die Höhe des Arbeitstisches so einstellen, dass beim Schreiben auf der Tastatur Ober- und Unterarm weiterhin einen rechten Winkel bilden. Unterarm und Handrücken sollen dabei eine gerade Linie bilden.
- Den Bildschirm so platzieren, dass der Sehabstand zwischen Auge und Bildschirm mindestens 50 cm beträgt. Abhängig von der Arbeitsaufabe und der Bildschirmdarstellung können größere Abstände erforderlich sein. Bei der Platzierung des Bildschirms ist aus Sicherheitsgründen darauf zu achten, dass kein Teil des Bildschirms über die hintere Kante der Arbeitsplatte hinausragt.
- Bildschirm um maximal 35° nach hinten neigen.
- Höhe des Bildschirms so einstellen, dass die oberste Zeichenzeile maximal auf Augenhöhe liegt. Eine niedrigere Einstellung ist i. d. R. günstiger. Dies gilt insbesondere für Träger von Gleitsichtbrillen.
3. SCHRITT: ÜBERPRÜFEN DER SEHBEDINGUNGEN
Prüfen Sie abschließend noch einmal, dass es beim Arbeiten am Bildschirm nicht zu Blendungen durch Beleuchtung oder Tageslicht kommen kann und der Bildschirm frei von Lichteinstrahlungen und Reflexen ist. Nähere Informationen dazu finden Sie im Kapitel Licht unter Blendung.
Sollte ein Arbeitstisch nicht höheneinstellbar sein, beginnt man die Einstellung des Arbeitsplatzes mit Schritt 2. Die Höhe des Arbeitsstuhls wird dann an die Höhe des Arbeitstisches angepasst. Ausgangsmaß und feste Größe ist der rechte Winkel zwischen Ober- und Unterarm. Sollte die optimale Höhe des Arbeitsstuhls daraufhin zu hoch sein, um beide Füße bequem auf den Boden stellen zu können, muss eine Fußstütze zur Verfügung gestellt werden.
Stress vermeiden
Gegen eine zu hohe Arbeitsbelastung hilft leider auch die beste Einrichtung nichts. Aber eine gut gestaltete Arbeitsumgebung kann dazu beitragen, Arbeit effizienter zu gestalten und so Stress reduzieren.
LÄRM REDUZIEREN
Am häufigsten fühlen sich Beschäftigte durch Lärm, speziell durch Gespräche anderer, gestört.
- Optimal ist es, wenn kommunikative Tätigkeiten und konzentriertes Arbeiten räumlich getrennt werden können.
- Wer ständig zwischen verschiedenen Arbeitsaufgaben wechseln muss, benötigt einen gut abgeschirmten Arbeitsplatz. Ein Video zur Raumakustik in unserer Mediathek macht sicht- und hörbar, was hier machbar ist.
- Für alle Fälle sollte jede Büroeinrichtung Räume (Einzelbüros oder entsprechende „Zellen” in größeren Räumen) beinhalten, in die man sich bei Bedarf zurückziehen kann.
FÜR PRIVATSPÄRE SORGEN
Nicht nur akustisch sollte ein Rückzug möglich sein. Auch eine visuelle Abschirmung der Plätze für konzentriertes Arbeiten sollte gegeben sein, damit ungestörtes Arbeiten für alle machbar ist. In Frage kommen Stellwände oder Sichtschirme, die direkt an der Tischplatte befestigt werden. Bei Formen und Materialien gibt es eine große Bandbreite. Beispiele finden Sie in den Arbeitsplatz-Showrooms im IBA Forum.
ATMOSPHÄRE SCHAFFEN
Dass Wohlbefinden am Arbeitsplatz ganz generell durch das Einrichtungsdesign beeinflusst wird, liegt auf der Hand. Wie die Wohlfühlatmosphäre aussieht, ist jedoch von Unternehmen zu Unternehmen und selbst von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Deshalb empfiehlt es sich regelmäßige Mitarbeiterbefragungen zu deren Wohlbefinden durchzuführen und die Beschäftigten in die Gestaltung der Arbeitsplätze einzubinden.