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Wie funktioniert der Mensch?

23 % aller Krankschreibungen sind auf Beschwerden im Bereich des Muskel-Skelett-Systems zurückzuführen. Zumindest im Büro sind diese vermeidbar. Gute Büroeinrichtungen setzen dafür gleich an mehreren Stellen an.


Der passive Bewegungsapparat

Wirbelsäule des Menschen

Die Wirbelsäule: 
Bei aufrechter Haltung ähnelt die Form der Wirbelsäule einem doppeltem S. Im Bereich der Lendenwirbel wölbt sie sich nach innen (Lordose), im Bereich der Brustwirbel nach außen (Kyphose) und im Bereich des Nackens wieder nach innen. Die zwischen den einzelnen Wirbeln liegenden Bandscheiben werden dabei relativ gleichmäßig belastet.

Die Bandscheiben: 
Wird der Rumpf bewegt, nähern sich die jeweiligen Enden der Wirbelkörper an und die Bandscheiben werden in diesem Bereich zusammengedrückt. Dies geschieht auch beim Sitzen ohne Rückenlehne und Beckenstütze. Das Becken kippt nach hinten und der sogenannte Rundrücken entsteht. Die Bandscheiben müssen dann Belastungen von bis zu 8,3 bar aushalten.

Zum Vergleich: Der Druck in einem Autoreifen beträgt 2,0 – 2,4 bar.

Entscheidend für das Wohlbefinden des Menschen ist aber nicht nur die absolute Belastung der Bandscheiben, sondern auch, wie häufig diese bewegt werden. Die Nährstoffversorgung der Bandscheiben erfolgt durch wechselndes Zusammendrücken und Entlasten der Bandscheiben. Optimal sind daher häufige Haltungswechsel.


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Bürostühle sollten immer eine ergonomisch geformte Sitzfläche und eine ausreichend hohe Rückenlehne mit einer Lumbalstütze haben. Ein guter Bürodrehstuhl sollte außerdem über eine Synchronmechanik verfügen, die dynamisches Sitzen und entspanntes Zurücklehnen ermöglicht.

Weitere Kriterien zur Auswahl von Bürostühlen finden Sie unter Büroarbeitsstühle.


Der aktive Bewegungsapparat

Ebenso wie die Bandscheiben benötigen auch die Muskeln Bewegung. Statische Haltung führt auf Dauer zu Verspannungen. Umso wichtiger ist es, möglichst viel Abwechslung und Bewegung in den Arbeitsalltag einzuplanen. Probate Mittel hierfür sind dynamisches Sitzen und Sitz-/Steh-Dynamik.

Die Rücken- und Bauchmuskulatur:
Die Bauchmuskulatur ist bei vielen Beschäftigten im Bürobereich erschlafft, die Rückenmuskulatur gedehnt und verhärtet. Um dem entgegenzuwirken, helfen nur regelmäßige Bewegung und Training.

Übrigens ist auch der Magen-Darm-Trakt auf die Bauchmuskulatur angewiesen. 

Der Schultergürtel: Nahezu jeder zweite Beschäftigte leidet unter Schmerzen im Nacken- und Schulterbereich. Ursache sind meist Verspannungen der Muskulatur. Diese kann viele Ursachen haben, beispielsweise eine verkrampfte Haltung aufgrund von Mobiliar, das nicht zu den Körpermaßen des Nutzers eingestellt ist, Blendung oder schlechte Beleuchtung, Stress durch Lärm und ständige Ablenkungen oder ganz einfach Bewegungsmangel.


Der Blutkreislauf

Bei langem Sitzen besteht die Gefahr, dass sich das Blut in den Beinen staut. Deshalb ist die sogenannte Wadenpumpe entscheidend. Sie pumpt infolge wechselnder An- und Entspannung der Wadenmuskulatur und dem daraus resultierenden Druck auf die Blutgefäße das Blut aktiv nach oben. Am besten funktioniert die Wadenpumpe beim Gehen. Aber auch schon Aufstehen oder die Bewegung der Beine im Sitzen sind hilfreich.


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Die Faustregel für Bewegung bei der Büroarbeit lautet:

60 % der Zeit Sitzen, 30 % Stehen und 10 % Gehen.


AUGEN UND OHREN

Selbstverständlich muss bei der Arbeitsplatzgestaltung auch auf Augen und die Ohren geachtet werden. Hinweise, was dabei zu beachten ist, finden Sie in den Kapiteln Licht und Akustik.