Ergonomie und Gesundheit
Zugegeben, das Wort Ergonomie klingt nicht besonders spannend. Aber es lohnt sich, sich mit ihr auseinanderzusetzen. Denn Ergonomie und Gesundheit sind Schwestern – und nichts wünschen wir uns gegenseitig so häufig wie Gesundheit.
Fehlende Gesundheit belastet und wird teuer
In regelmäßigen Abständen berechnet die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) die volkswirtschaftlichen Kosten infolge von Arbeitsunfähigkeit. Im Jahr 2021 waren die Erwerbstätigen in Deutschland durchschnittlich 17,0 Tage krank. Durch Lohnfortzahlung und Produktionsausfall entgingen den Unternehmen damit durchschnittlich 3.732 € pro Jahr und Beschäftigten.
Rund 80.000 Stunden verbringen Beschäftigte, die im Bürobereich arbeiten, während ihres Lebens sitzend. Viele gesundheitliche Probleme sind deshalb nicht die Folge einer Überlastung, sondern der Unterforderung des Körpers. Wichtige Faktoren für die Gesundheit am Arbeitsplatz sind daher ausreichende Bewegung und ergonomisches Sitzen.
Das Wort Ergonomie kommt aus dem Griechischen und setzt sich zusammen aus den Wörtern ergon, was mit die Arbeit übersetzt werden kann, und nomos, gleichbedeutend mit das Gesetz / die Regel. Heute verstehen wir unter Ergonomie die Wissenschaft von der Anpassung der Arbeitsmittel und der Arbeitsbedingungen an den Menschen.
Krankschreibungsgründe
Die Hauptursache für krankheitsbedingte Arbeitsausfälle sind Muskel- und Skelett-Erkrankungen. Sie schlagen mit 23,0 % aller Arbeitsunfähigkeitstage zu Buche, gefolgt von einer zunehmenden Zahl psychischer Erkrankungen mit 17,7 %.
Quelle: Volkswirtschaftliche Kosten der Arbeitsunfähigkeit 2021, Hrsg.: BAuA
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) versteht unter Gesundheit geistiges und psychisches Wohlbefinden. Damit gehören zu einer gesundheitsförderlichen Arbeitsplatzgestaltung neben der Berücksichtigung der ergonomischen Grundsätze auch die Berücksichtigung zwischenmenschlicher Beziehungen und potenzieller psychischer Belastungen.