Kartenschatten

DIE SICHT DER BESCHÄFTIGTEN

Der ideale Arbeitsplatz

78 % der Beschäftigten in Deutschland sind mit der Ausstattung und Einrichtung ihres Arbeitsplatzes zufrieden. Besonders zufrieden sind die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Einzelbüros. Gerade sie laufen aber Gefahr, von der Entwicklung in der Arbeitswelt abge­hängt zu werden. Insgesamt berichteten 36 % der Arbeitnehmer, dass ihr Arbeits­umfeld in den vergangenen fünf Jahren an die veränderten Anforderungen moderner Büroarbeit angepasst wurden. Die Nutzer von Einzelbüros profitierten deutlich seltener von entsprechenden Änderungen. Hier sind nur 29 % aller Arbeitsplätze für die neuen Anforderungen eingerichtet.

 

Was wichtig ist – wo Nachholbedarf besteht

Aber wie sieht er aus, der ideale Arbeitsplatz für das neue Arbeiten? Fragt man die Beschäftigten, dann unterstützt ein guter Arbeitsplatz vor allem das persönliche Wohlbefinden und die eigene Leistungsfähigkeit. Auch wichtig: eine funktionierende Technik. 

Nachholbedarf bei den gegenwärtig genutzten Arbeitsplätzen gibt es vor allem bei Rückzugsbereichen für konzentriertes Arbeiten. Sie stehen nur 43 % der Beschäftigten zur Verfügung. 38 % würden sie für ihre Arbeit benötigen, haben aber keine Möglichkeit, sich zurückzuziehen.

Dass sich so viele Arbeitnehmer einen ruhigeren Platz zum Arbeiten wünschen, liegt daran, dass der Lärmpegel an vielen Arbeitsplätzen zu hoch ist. Nur 59 % der Beschäftigten geben an, dass in ihren Büros gute akustische Bedingungen herrschen. 

Wichtigkeit verschiedener Faktoren für das Wohlbefinden am Arbeitsplatz im Vergleich zu den gegenwärtigen Gegebenheiten
Wichtigkeit verschiedener Faktoren für das Wohlbefinden am Arbeitsplatz im Vergleich zu den gegenwärtigen Gegebenheiten

Gleichzeitig fehlen in vielen Unternehmen ansprechende Kommunikations- und Pausenräume. 67 % der Arbeitnehmer wären auf die Nutzung von Kommunikations­bereichen angewiesen, aber nur 48 % haben Zugang zu solchen Bereichen. 

Selbst bei der Ausstattung mit Bürostühlen besteht Luft nach oben. Fast jedem fünften Arbeitnehmer (18 %) fehlt eine Möglichkeit zu gesundem Sitzen.

Ein gut gestaltetes Umfeld fördert die Produktivität

Das Ergebnis der IBA-Studie 2017 verdeutlicht: Unternehmen, die in die Arbeitsumgebung ihrer Mitarbeiter investieren, können von zufriedeneren und leistungsfähigeren Beschäftigten profitieren. So sind sich vier von fünf Arbeitnehmern (78 %) sicher, dass das Wohlbefinden am Arbeitsplatz ihre Produktivität direkt beeinflusst, 21 % halten das zumindest für möglich.

Einfluss des Wohlbefindens auf die Produktivität
Einfluss des Wohlbefindens auf die Produktivität

Verpasste Chance: Mitsprache

Am besten lässt sich dieses Potenzial ausschöpfen, wenn die Beschäftigten ein Mitspracherecht bei der Gestaltung ihrer Büros haben. Das ist zurzeit aber nur in wenigen Unternehmen der Fall. Zwar haben knapp zwei Drittel der Arbeitnehmer die Möglichkeit, ihren Arbeitsplatz individuell zu gestalten und zu dekorieren, an der Auswahl von Schreibtischen (24 %) und Bürostühlen (36 %) wird aber nur eine Minderheit beteiligt. Auch bei Entscheidungen über die technische Ausstattung ist der Einfluss der Beschäftigten gering (31 %).

Informationen zur Studie

Für die Studie wurden im Rahmen einer repräsentativen Online-Umfrage 1.013 Beschäftigte im Bürobereich befragt. 

  • Durchführung: Forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH.
  • Auftraggeber: Industrieverband Büro und Arbeitswelt e. V. (IBA)
  • Veröffentlichung: Oktober 2017

Die IBA-Studie 2017 kann kostenlos heruntergeladen werden. 

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Bilder dieses Beitrags: IBA (Aufnahme des Titelbilds bei der kununu GmbH, Wien)