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Future Workspace Technologies – What’s next?

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Future Workspace Technologies – What’s next?
IBA Redaktionsteam IBA Redaktionsteam ·
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Die fortschreitende Digitalisierung prägt nicht nur unseren Alltag, sondern auch unsere Arbeitsumgebungen. Wie können moderne Technologien genutzt werden, um Arbeitsplätze effizienter, kollaborativer und nutzerfreundlicher zu gestalten? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Vortrags von Oliver Mack, Geschäftsführer von macom, und Michael Zgoll, Geschäftsführer von Zgoll, im Rahmen ihres ORGATEC-Talks. Beide Experten brachten fundierte Perspektiven ein: Mack aus Beratungs- und Konzeptionssicht, Zgoll aus der praktischen Umsetzung von Technologie im Arbeitsalltag.

Arbeitswelt im Wandel

Oliver Mack begann seinen Vortrag mit einer Analyse des Status quo: Digitale Technologien verknüpfen zunehmend physische und virtuelle Arbeitswelten und prägen so den Alltag in Unternehmen. Beispiele wie digitale Wegeleitsysteme, Audio- und Videokonferenztechnologien sowie digitalisierte Weiterbildungsplattformen zeigen, wie vielfältig Technologie bereits heute eingesetzt wird. Und die Entwicklung wird weitergehen. Zudem stehen die Unternehmen vor einem Generationenwechsel: Bis 2030 werden rund 70 % der Erwerbstätigen Digital Natives sein – eine Generation, die von klein auf mit digitalen Technologien vertraut ist und nicht nur neue Tools erwartet, sondern auch eine veränderte Einstellung zu deren Nutzung am Arbeitsplatz mitbringt. Arbeitsumgebungen werden kollaborativer, starre Arbeitsplatzstrukturen lösen sich auf. Und ein weiterer Trend zeichnet sich ab: bring your own device. Dabei nutzen Mitarbeiter ihre eigenen Technologien im Arbeitsalltag und rufen zum Beispiel dienstliche E‑Mails über ihre privaten Endgeräte oder Smartwatch ab – eine Entwicklung, die maßgeblich von den Mitarbeitern selbst vorangetrieben wird. Trends, die deutlich machen, dass Unternehmen in Zukunft flexible und modulare Arbeitsumgebungen sowie organisatorische Rahmenbedingungen schaffen müssen, die sich an unterschiedliche Bedürfnisse und den technologischen Wandel anpassen lassen.

Mixed Reality: Ein Fenster zur Arbeitswelt von morgen

Michael Zgoll zeigte in seinem Vortrag auf, welche Dimensionen Mixed Reality(MR)-Technologien für die Gestaltung zukünftiger Arbeitsräume eröffnen können. Durch die Verbindung von physischer und digitaler Realität ermöglichen sie es, Informationen kontextbezogen und intuitiv verfügbar zu machen – sei es für die Navigation im Büro, die Zusammenarbeit im Team oder die Optimierung von Arbeitsabläufen. Ein zentrales Thema ist dabei die Integration von Virtual (VR) und Augmented Reality (AR), die es ermöglicht, Arbeitsräume zu digitalisieren und dem Nutzer maßgeschneiderte Inhalte direkt in seine Umgebung einzublenden. Beispiele wie Head-up-Displays oder Mixed-Reality-Headsets, die Informationen in Echtzeit in das Sichtfeld des Nutzers projizieren, verdeutlichen das Potenzial dieser Technologie. Solche Systeme können künftig den Arbeitsalltag vereinfachen, indem sie beispielsweise Büroflächen durch AR-Overlays intuitiv navigierbar machen. Mitarbeiter sehen dabei direkt auf ihrem Gerät, wo sich freie Arbeitsplätze befinden oder wie sie zum nächsten Konferenzraum gelangen. In Zukunft könnten tragbare Technologien, wie die Wearables von Meta oder Ray-Ban, diese Funktionen übernehmen – ganz ohne klassische Displays. Die Einführung von Mixed Reality bringt allerdings auch einige Probleme mit sich. Die entscheidende Frage wird sein, wie die Technologien so in bestehende Arbeitsprozesse integriert werden können, dass sie Nutzer produktiv unterstützen und nicht überfordern und gleichzeitig Arbeitsprozesse unterstützen. Klar definierte Workflows, Zuständigkeiten und Service Levels sind dafür unerlässlich.

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User Experience: Unterschätzter Hebel für Effizienz und Erfolg

Ein wichtiger Erfolgsfaktor für die erfolgreiche Technologieintegration im Büro wird die User Experience (UX) sein. Dabei ist UX kein reiner Komfortaspekt, sondern ein wesentlicher Erfolgsfaktor, der die Arbeitsproduktivität und Kosteneffizienz in Unternehmen maßgeblich beeinflusst. Branchenführer wie Apple, Google und Amazon zeigen, wie eine positive UX nicht nur die Zufriedenheit der Nutzer steigert, sondern auch direkt zur Effizienzsteigerung und zum Geschäftserfolg beiträgt. Tatsächlich wird die Bedeutung von UX in Bereichen wie IT, Facility Management oder Corporate Real Estate noch zu oft unterschätzt und Funktionalität zu oft vor Benutzerfreundlichkeit gestellt. Ein anschauliches Beispiel hierfür ist die sogenannte Time-to-Meeting Productivity, also die Zeitspanne zwischen dem geplanten Beginn eines Meetings und dem tatsächlichen Beginn der produktiven Zusammenarbeit. Verzögerungen durch unzuverlässige Technik oder ineffiziente Raumplanung können gerade in großen Organisationen immense Kosten verursachen. Schon kleine Verzögerungen von zwei bis drei Minuten pro Meeting summieren sich zu hohen Beträgen. Eine durchdachte und nutzerorientierte Technologieintegration kann solche Reibungsverluste deutlich reduzieren. Unternehmen profitieren dabei nicht nur von Kosteneinsparungen, sondern auch von einer höheren Zufriedenheit und Produktivität ihrer Mitarbeiter.

Moderne Arbeitsumgebungen als Wettbewerbsvorteil

Moderne Arbeitsumgebungen sind längst zu einem strategischen Wettbewerbsvorteil geworden, der weit über die reine Funktionalität hinausgeht. Gerade junge Talente erwarten von Arbeitgebern nicht nur spannende Aufgaben, sondern auch Arbeitsplätze, die technologischen Fortschritt mit Flexibilität und Nutzerfreundlichkeit verbinden. Dabei reicht es nicht aus, neue Technologien einfach bereitzustellen – ihr Mehrwert zeigt sich erst, wenn sie nahtlos in bestehende Arbeitsprozesse integriert werden. Unternehmen müssen klare Workflows, Verantwortlichkeiten und Service Levels etablieren, um sicherzustellen, dass technologische Lösungen zuverlässig funktionieren und optimal genutzt werden. Fehlt ein solches Konzept, führt dies zu Frustration und Ineffizienz; durchdachte Ansätze hingegen fördern die Produktivität und stärken eine moderne Unternehmenskultur.


Die Zukunft der Arbeitswelt liegt also in der Kombination von innovativen Tools und einer konsequent nutzerzentrierten Gestaltung. Nur wenn Technologie und menschliche Bedürfnisse in Einklang gebracht werden, können Arbeitsumgebungen entstehen, die nicht nur leistungsfähig, sondern auch inspirierend sind. Eine solche Balance macht Unternehmen nicht nur wettbewerbsfähiger, sondern verändert die Art und Weise, wie wir arbeiten, nachhaltig.

Oliver Mack ist Associate Partner und Managing Director von macom – Part of Drees & Sommer. Er verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in den Bereichen Technologiemanagement und Digitalisierung für kollaboratives und hybrides Arbeiten sowie für Kunden- und Lernräume. Sein Hauptziel ist es, die Lücke zwischen dem physischen und dem digitalen Raum zu schließen und nutzerzentrierte, nachhaltige sowie skalierbare Umgebungen für Kommunikation, Interaktion und Zusammenarbeit zu gestalten. Als Keynote-Speaker und Redakteur teilt er seine Erfahrungen und Erkenntnisse zu den aktuellen Trends, Herausforderungen und Chancen der digitalen Transformation der Arbeitswelten sowie zu Kunden- und Lernräumen. Weitere Informationen: https://www.dreso.com/de/ oder https://www.macom.de/

Michael Zgoll ist Gründer und Geschäftsführer der zgoll: GmbH. Mit seinem Team aus zukunftsdenkenden und technologiebegeisterten Gestaltern vom Blecherhof realisiert er deutschlandweit Projekte im Bereich Collaboration, Smart Work und Mixed Reality. Dabei steht eines immer im Vordergrund: der echte Mehrwert für die Menschen, die durch den Einsatz von Technologie in den (Work-)Flow kommen. Weitere Informationen: zgoll.eu

 

Titelbild und Fotos: @ IBA