Im Auftrag der Initiative PrimaBüroKlima hat der OFFICE ROXX Blog seine Leser erneut nach der Raumluftqualität in ihren Büros gefragt. Es war bereits die dritte Umfrage dieser Art. Die Auswertung zeigt: Es bleibt weiterhin viel Luft nach oben.
Die Umfrageergebnisse aus den Jahren 2022 und 2021 waren ernüchternd. Zwar zeigten sie, dass das Thema Luftqualität in Büroumgebungen stärker in den Fokus von Mitarbeitenden und Unternehmen gerückt war als noch vor der Coronapandemie. Gleichzeitig wurde aber ein weiterhin hoher Handlungsbedarf in Firmenbüros und im Homeoffice aufgezeigt. Wie steht es dort heute um die Raumluftqualität? Insbesondere nach dem „Winter der Energiekrise“ eine spannende Frage. Der OFFICE ROXX Blog stellte sie seinen Lesern.
Beschwerden nehmen zu
Die Zufriedenheit mit dem Raumklima im Firmenbüro bleibt mittelmäßig. Die Befragten vergaben diesmal im Schnitt die Schulnote 3,3. Damit bewerteten sie das Raumklima in ihrem Corporate Office lediglich mit einem „Befriedigend“. Das ist sogar noch etwas schlechter als in den Vorjahren, in denen sich jeweils die Durchschnittsnote 3,1 ergab. Ein Grund für die Verschlechterung könnten die Energiespar-Maßnahmen im vergangenen Winter gewesen sein. Aufgrund der begrenzten körperlichen Aktivität friert man bei der Büroarbeit schneller.
Bereits 2022 ließen die Antworten auf die Frage, ob gelegentlich unter Symptomen gelitten wird, die auf ein schlechtes Raumklima am Büroarbeitsplatz zurückzuführen sind, die Alarmglocken schrillen. Und offenbar wird es nicht besser: 48 Prozent (2022: 48 Prozent, 2021: 46 Prozent) klagen in diesem Zusammenhang weiterhin über trockene Augen, 19 Prozent (2022: 17 Prozent, 2021: 15 Prozent) über trockene Schleimhäute, zehn Prozent (2022: neun Prozent, 2021: zehn Prozent) über trockene Haut. 14 Prozent (2022: zwölf Prozent, 2021: neun Prozent) bringen Müdigkeit und neun Prozent (2022: acht Prozent, 2021: acht Prozent) Stimmprobleme in Zusammenhang mit dem Raumklima. Gerade einmal elf Prozent (2022: 14 Prozent, 2021: zwölf Prozent) fühlen sich nicht von diesem beeinträchtigt.
Lufttemperatur ist Problem Nummer eins
Mit welchen raumklimatischen Faktoren gibt es Probleme am jeweiligen Büroarbeitsplatz? Bei dieser Frage wurde von 62 Prozent (2022: 44 Prozent, 2021: 30 Prozent) die Lufttemperatur genannt. Der Anstieg von fast 20 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr ist sicherlich der Heizsituation im Krisenwinter geschuldet. In vielen Büroräumen wurde die Mindesttemperatur entsprechend der Empfehlung der Bundesregierung abgesenkt. Probleme mit der Luftgeschwindigkeit, also wenn es „zieht“, hat ungefähr jeder Vierte (24 Prozent). In den Vorjahren beschwerte sich noch jeder Fünfte (2022, 2021: 20 Prozent) über zu zugige Büroräume. 28 Prozent (2022: 32 Prozent, 2021: 17 Prozent) bemängelten die Luftfeuchte und 29 Prozent (2022: 28 Prozent, 2021: zwölf Prozent) zu wenig Frischluft. Über Gerüche beklagten sich acht Prozent (2022: neun Prozent, 2021: sechs Prozent).
Grünpflanzen haben sich in Arbeitsumgebungen etabliert. Sie gehören aktuell bei fast jedem Zweiten (49 Prozent) zur Büroausstattung, ein leichtes Plus im Vergleich zum Vorjahr (2022: 47 Prozent). 2021 waren es aber noch 56 Prozent. Für 43 Prozent (2022: 42 Prozent, 2021: 44 Prozent) ist das Arbeiten ohne umgebende Flora möglich. Bei ihnen gibt es keine Grünpflanzen.
Wind of Change: Investitionsbereitschaft ungebrochen
Wo gibt es Verbesserungsbedarf am Büroarbeitsplatz und was ist bereits geplant? Auch das wollte OFFICE ROXX wissen. Es wünschen sich 58 Prozent (2022: 41 Prozent, 2021: 32 Prozent) Verbesserungen hinsichtlich der Lufttemperatur. 19 Prozent (2022: 15 Prozent, 2021: 17 Prozent) sehen Handlungsbedarf in Bezug auf die Luftfeuchte. 25 Prozent (2022: 28 Prozent, 2021: 17 Prozent) wünschen sich Verbesserungen bei der Frischluftzufuhr. Zehn Prozent (2022: zwölf Prozent, 2021: drei Prozent) hätten es gern weniger geruchsintensiv.
Die geplanten Investitionen zur Verbesserung der Raumluftqualität am Arbeitsplatz verzeichnen gegenüber dem Vorjahr ein Plus von vier Prozent – 18 Prozent (2022: 14 Prozent, 2021: neun Prozent) der Unternehmen wollen dafür in diesem Jahr Geld bereitstellen. Bei fünf Prozent der Befragten sollen bis zu 500 Euro ausgeben werden, in den beiden Vorjahren wollten nur je drei Prozent Ausgaben in dieser Höhe tätigen. Bis zu 1.000 Euro sind – genauso wie 2022 – bei sechs Prozent (2021: drei Prozent) eingeplant. Über 1.000 Euro wollen sieben Prozent (2022: fünf Prozent, 2021: drei Prozent) investieren.
Die Investitionsbereitschaft in die Verbesserung der Raumluftqualität am Büroarbeitsplatz steigt weiter. Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung. Sie dürfte Indiz für ein gestiegenes Bewusstsein für die Notwendigkeit von gesundem Raumluftklima sein.