Mit dem Ende der Coronapandemie stellt sich für viele Unternehmen die Frage, wie es weitergehen soll mit dem hybriden Arbeiten und den Büroflächen. Auch in diesem Jahr hat OFFICE ROXX die Dax-Unternehmen gefragt, wie sie diese Themen handhaben. Ein Auszug.
Die Statements der dritten Dax-Umfrage bestätigen den allgemeinen Trend zum hybriden Arbeiten. Dieses Modell hat sich für die Unternehmen bewährt und soll fortgeführt werden. Die meisten gestatten zwei oder drei mobile Arbeitstage pro Woche. Im Vergleich zu den Vorjahren wird die hybride Arbeit nun jedoch häufiger individuell vereinbart bzw. im Team abgestimmt. Eine Reduzierung der Büroflächen plant keines der Unternehmen, zumindest nicht explizit.
Allianz
Ulrike Zeiler, Personalvorständin
„Das Richtige am richtigen Ort zu tun – das ist der Leitgedanke unseres neuen Arbeitens ab dem 1. Mai 2023. Wir wollen unsere Zusammenarbeit stärken durch mehr persönliche Kontakte und mehr Vernetzung – auch in Präsenz. Gleichzeitig werden flexible Arbeitsbedingungen für alle erhalten. Grundlage dafür ist unsere neue Konzernbetriebsvereinbarung zum neuen Arbeiten für die Gesellschaften des Allianz-Deutschland-Verbundes, die für rund 20.000 Mitarbeiter:innen gültig ist. Diese wurde von Betriebsrat und Arbeitgeber gemeinsam entwickelt. Der neue Rahmen basiert auf vier gemeinsamen Präsenztagen pro Monat für das jeweilige Team. Darüber hinaus ergeben sich weitere Präsenzanlässe, die von den jeweiligen Teams im Rahmen einer ‚Teamcharta‘ festgelegt werden. Damit verzichten wir im neuen Rahmen bewusst auf die Vorgabe einer Anwesenheitsquote. Wir setzen darauf, dass alle Mitarbeiter:innen aktiv und eigenverantwortlich eine gut funktionierende Zusammenarbeit mitgestalten.“.
Beiersdorf
Nicole Lafrentz, Personalvorständin
„Unsere Mitarbeitenden kommen sehr gern ins Büro, um sich auszutauschen und um kollaborativ und kreativ zu arbeiten. Dies ist ein wichtiger Bestandteil unserer Wir-Kultur. Unsere Mitarbeitenden nutzen jedoch auch gern die Vorteile des flexiblen und hybriden Arbeitens. Deshalb ermöglichen wir ihnen beides: Regelmäßig bis zu 40 Prozent ihrer Arbeitszeit können Mitarbeitende mobil gestalten, sofern es ihre Tätigkeit zulässt. Flexibilität ist auch das Stichwort für unsere zukünftigen Arbeitswelten: Wir eröffnen im Sommer unsere neue Konzernzentrale, den Beiersdorf Campus im Herzen von Hamburg-Eimsbüttel. Für mehr Innovationskraft setzen wir auf einen zeitgemäßen New-Work-Ansatz und dynamisches Arbeiten sowohl in Präsenz als auch hybrid: Vielfältige Teamnachbarschaften statt Einzelbüros und große Kollaborationsflächen kombiniert mit smarten digitalen Lösungen fördern das Miteinander unterschiedlicher Arbeitsstile und den globalen interdisziplinären Austausch.“
Henkel
Oliver Wilhelms, Head of HR Germany/Switzerland and Labor Law
„Wir setzen bereits seit einigen Jahren auf das Konzept des flexiblen Arbeitens und haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Um unseren Mitarbeitenden diese Flexibilität weiterhin zu ermöglichen, haben wir bei Henkel das ganzheitliche Konzept ‚Smart Work‘ zur Gestaltung der Arbeit der Zukunft entwickelt – das Remote- und Büroarbeit kombiniert. Mitarbeitende, deren Positionen keine vollständige Präsenz im Büro verlangen, können bis zu 40 Prozent remote arbeiten. Wie diese Tage des mobilen Arbeitens umgesetzt werden, können unsere Mitarbeitenden in Abstimmung mit ihren Vorgesetzten individuell entscheiden. Wir sind jedoch überzeugt, dass das Büro auch in Zukunft weiterhin eine wichtige Rolle in der Unternehmenskultur bei Henkel spielen wird. Deshalb entwickeln wir neue Raumkonzepte, die Teamwork, Innovation und Kreativität fördern.“
Mercedes-Benz
Dr. Anette Matzat, Leiterin HR Policies & Services
„Das Arbeitsmodell bei Mercedes-Benz ist das hybride Arbeiten. Konkret heißt das: Wenn es mit der jeweiligen Arbeitsaufgabe vereinbar ist, sind bei uns individuell unterschiedliche Arbeitsformen möglich – von vollständiger Präsenz bis hin zu 100 Prozent mobilem Arbeiten. Von Unternehmensseite machen wir hier übrigens keine Vorgabe. Wir sind der Meinung, dass die ideale Kombination am besten von Beschäftigten und Führungskräften gemeinsam getroffen werden kann. Die Kolleginnen und Kollegen erhalten bei der Umsetzung aber natürlich Unterstützung – mit einer entsprechenden IT-Ausstattung und einem umfangreichen Schulungsangebot. Dort, wo es möglich ist, können in Deutschland Beschäftigte außerdem bis zu 20 Arbeitstage im Jahr aus verschiedenen Ländern Europas arbeiten. Das Angebot gehört zu den vielen Zusatzleistungen, die wir unserem Mercedes-Benz-Team als moderner und attraktiver Arbeitgeber bieten.“
SAP
Dr. Christian Schmeichel, SVP und Chief Future of Work Officer
„Bei SAP ist Flexibilität Teil der Corporate-DNA. Während der Pandemie haben wir weltweit das hybride Modell ‚Pledge to Flex‘ eingeführt, bei dem Mitarbeitende gemeinsam mit ihrer Führungskraft abstimmen, wann sie wo am besten arbeiten. Das kommt bei der Belegschaft sehr gut an: Über 80 Prozent finden, dass sie dadurch mindestens genauso produktiv oder sogar produktiver sind. Jetzt, wo sich nach der Pandemie die Büros an vielen Standorten wieder füllen, ist ein gesunder Mix aus Remote-Arbeit und Büropräsenz für uns das ‚New Normal‘. Dabei sehen wir, dass sich Arbeiten im Büro an zwei bis drei Tagen pro Woche als gute Praxis erweist. Bei bestimmten Themen bietet es sich an, sich persönlich zu treffen. Das Büro hat weiter einen hohen Stellenwert und bleibt wichtig für den Austausch, die Kulturvermittlung und das Onboarding neuer KollegInnen. Dafür investieren wir in innovative Arbeitsflächen und haben mit der Flexconnect-App ein eigenes Tool für die Selbstorganisation im Büro entwickelt.“
Alle 15 Statements der Umfrage sind hier nachzulesen.
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