Wie handhaben die Dax-Unternehmen aktuell das Thema Homeoffice bzw. hybrides Arbeiten? OFFICE ROXX hat auch 2025 die bedeutendsten deutschen Unternehmen des Aktienmarktes gefragt. 17 haben geantwortet. Ein Auszug.
Remote Work ist bei allen Unternehmen, die an unserer Umfrage teilgenommen haben, grundsätzlich vorgesehen – mit Lösungen, die von individueller Abstimmung bis zu festen Vorgaben reichen. Zwei bis drei Tage Remote-Arbeit pro Woche bleiben auch 2025 der Standard. Adidas, BASF, Henkel, Deutsche Bank und Deutsche Börse ermöglichen ihren Mitarbeitenden bis zu zwei Tage mobiler Arbeit pro Woche. Bei DHL und Zalando sind bis zu drei Tage möglich, bei Commerzbank und Volkswagen sogar bis zu vier. Rheinmetall erlaubt sechs Tage pro Monat, was etwa 1,5 Tagen pro Woche entspricht. Auch E.ON, Merck, MTU, Munich Re und SAP setzen auf hybride Modelle, diese werden jedoch ohne feste Vorgaben individuell und im Team abgestimmt. Gleichzeitig modernisieren viele Unternehmen ihre Büroflächen und passen sie an die Anforderungen hybrider Arbeit an. Eine wesentliche Reduzierung der Flächen ist dabei nicht vorgesehen.
Helena Volk, Pressesprecherin BASF Standort Ludwigshafen
„Bei BASF haben wir ein globales Leitbild und Rahmenbedingungen für mobiles und flexibles Arbeiten entwickelt. Entsprechend dem Leitbild haben unsere Teams individuell und unter Berücksichtigung ihrer betrieblichen Gegebenheiten für sich passende Lösungen erarbeitet. Um von den Vorteilen der Zusammenarbeit vor Ort stärker profitieren zu können, gilt seit Anfang März bei BASF SE ein Erwartungswert von drei Tagen Arbeit im Büro vor Ort. Flexibles und mobiles Arbeiten war bei BASF bereits vor der Pandemie möglich; eine entsprechende Betriebsvereinbarung für die BASF SE haben wir seit 2012. Klar ist für uns aber auch: Wir können und wollen kein Remote-Unternehmen werden. Die Verbundenheit der Menschen, der direkte Kontakt und das Netzwerken untereinander vor Ort schätzen wir und es bleibt wichtig für Teamgeist, Kreativität und Innovation. Am Standort Ludwigshafen arbeitet beispielsweise der überwiegende Teil der Mitarbeitenden vor Ort – ein Versuch im Labor oder das Betreiben und die Reparatur einer Anlage lassen sich nicht virtuell von daheim erledigen.“
Sabine Minarsky, Personalvorständin Commerzbank
„Die Commerzbank hat sich von starren Quoten verabschiedet, um ihren Mitarbeitenden mehr Eigenverantwortung und Flexibilität bei der Ausgestaltung von hybridem Arbeiten zu geben. Gleichzeitig sind wir davon überzeugt, dass eine regelmäßige Anwesenheit im Büro den Austausch, Wissenstransfer und Zusammenhalt im Team fördert. Deshalb empfehlen wir eine Anwesenheit von zwei bis drei Tagen im Büro, festgeschrieben ist im Schnitt ein gemeinsamer Teamtag pro Woche in Präsenz. Die Teams entscheiden eigenständig unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse und der betrieblichen Belange der Bank, wie genau sie die hybride Zusammenarbeit ausgestalten möchten. Mindestens einmal im Quartal überprüfen sie ihre Vereinbarungen. Darüber hinaus können unsere Mitarbeitenden bis zu 20 Tage im Kalenderjahr von nahezu allen EU-Ländern aus mobil arbeiten. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit unserer Regelung gemacht. Unsere Mitarbeitenden nutzen diesen Spielraum verantwortungsvoll und wissen ihn sehr zu schätzen.“
Christina Meixner, Head of HR Germany Deutsche Bank
„Die Deutsche Bank bietet berechtigten Mitarbeitenden ein hybrides Arbeitsmodell an, wobei wir das Büro als zentralen Arbeitsort betrachten. Unsere globalen Richtlinien für hybrides Arbeiten erlauben es Mitarbeitenden, bis zu 40 Prozent der Arbeitswoche mobil zu arbeiten. Mitarbeitende können aufgrund ungeplanter Umstände umplanen und Ausnahmeregelungen für bestimmte Situationen in Anspruch nehmen. Außerdem können sie zwei volle Wochen (einzeln oder am Stück) pro Jahr mobil arbeiten.“
Oliver Wilhelms, Head of HR Germany/Switzerland and Labor Law Henkel
„Bei Henkel wollen wir ein Umfeld schaffen, in dem die unterschiedlichen Bedürfnisse unserer Mitarbeitenden berücksichtigt werden. Flexibles Arbeiten spielt dabei eine wichtige Rolle und wird nach wie vor sehr geschätzt. Unser ganzheitliches ‚Smart-Work‘-Konzept kombiniert Remote- und Büroarbeit – Mitarbeitende können bis zu 40 Prozent mobil arbeiten, sofern ihre Positionen keine vollständige Präsenz im Büro erfordern. Dabei können unsere Mitarbeitenden in Absprache mit ihren Vorgesetzten individuell entscheiden, wie sie die Tage des mobilen Arbeitens konkret umsetzen möchten. Wir sind aber auch davon überzeugt, dass der Arbeitsplatz weiterhin eine wichtige Rolle in der Unternehmenskultur bei Henkel spielen wird. Das Büro soll als Ort der Inspiration dienen, an dem durch neue Raumkonzepte Teamwork, Innovation und Kreativität gefördert werden.“
Veronica Schilling, Head of Workplace Culture, D&I and Wellbeing Zalando
„Bei Zalando haben wir uns für eine Richtlinie von 40 Prozent Präsenz vor Ort entschieden, die den Teamleiterinnen und Teamleitern die Flexibilität bietet, mit ihren Teams selbst über die Kadenz von Vor-Ort- und Fernarbeit zu entscheiden, via Team Charters. So kombinieren wir das Beste aus beiden Welten und bieten unseren Mitarbeitenden eine gute Balance zwischen Flexibilität und regelmäßigem Austausch mit Kollegen. Darüber hinaus können unsere Mitarbeitenden bis zu 30 Arbeitstage pro Kalenderjahr im Ausland arbeiten. So können sie mehr Zeit mit Familie und Freunden im Ausland verbringen oder einfach die Arbeitsumgebung wechseln, um einen zusätzlichen Kreativitäts- und Energieschub zu erhalten. Ausgehend von regelmäßigem Input von unseren Kollegen, sowohl informell als auch durch unsere vierteljährliche Mitarbeiterbefragung, kann ich sagen, dass das derzeitige flexible, hybride Arbeitsmodell von unseren Mitarbeitenden wirklich geschätzt wird.“