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Künstliche Intelligenz als Kreativitätsimpuls

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IBA Redaktionsteam IBA Redaktionsteam ·
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In rasantem Tempo verändert Künstliche Intelligenz (KI) aktuell die Arbeitswelt.  Prozessautomatisierung und die Optimierung von Geschäftsabläufen stehen hierbei meist im Mittelpunkt. Doch KI lässt sich auch als Kreativitätsimpuls nutzen. Wie KI Kreativprozesse unterstützen kann und welche Rolle der Mensch dabei spielt – diesen Themen geht das IBA Forum auf den Grund.
 

Das Weltwirtschaftsforum in Davos erklärte im Jahr 2016 Kreativität zum drittwichtigsten Wirtschaftsfaktor. Neuen Ideen freien Lauf zu lassen und diese iterativ in Projekte umzusetzen, wie es Künstler und Kreative tun, lässt sich im Arbeitsalltag aber nicht immer so einfach umsetzen. Es braucht neben der Fähigkeit, traditionelle Denkmuster und Handlungsweisen aufzubrechen, auch den Willen und die organisationalen Strukturen, das zu tun. Kurz: Eine geeignete Kombination aus  Skills, Prozessmodellierung und Mindset.
 

Zitat Symbol

„Kreativität fängt da an […], wo der Verstand aufhört, das Denken zu behindern.“
Andreas Huchler und Stephan A. Jansen

Aber was ist überhaupt Kreativität? Am Anfang jeder kreativen Handlung steht das sprichwörtliche „weiße Blatt“ – ganz gleich, ob etwas komplett Neues erschaffen werden soll oder ob es darum geht, Bestehendes zu verändern. Kreativ zu werden bedeutet schöpferisch tätig zu werden, etwas Neues und Originelles zu gestalten. Perspektivwechsel und absichtsloser Raum können die Quelle von Kreativität sein und die für Kreativität notwendigen Handlungen mit ungewissem Ausgang initiieren. Nicht selten wünschen wir uns im kreativen Prozess einen Begleiter, der Mut macht und uns motiviert, „out of the box“ zu denken. Welche Rolle kann an dieser Stelle KI und ihre Vielfalt an neuen Anwendungen und Technologien übernehmen?

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Die Wundertüte unendlicher Möglichkeiten

KI bietet so vielfältige Möglichkeiten im Kreativprozess, dass es kaum möglich ist, als Nicht-Techie den Überblick zu behalten. Midjourney, DALL‑E, ChatGPT, was übersetzt so viel wie Bildgenerierung, 3D-Modeling, Sprachverarbeitung und Prototypendesign bedeutet, stellt das Arbeiten auf den Kopf und erweitert gleichzeitig dessen Möglichkeitsraum. Betrachten wir exemplarisch das Brainstorming: Sinnvoll eingesetzt, generiert KI hier mithilfe von Algorithmen Ideen und Inspirationen aus großen Datenmengen. Oder Design Thinking: Hier können KI-Systeme bei der Identifizierung von Nutzerbedürfnissen und ‑wünschen helfen. Durch die Analyse der Nutzerdaten lassen sich Erkenntnisse darüber gewinnen, welche Bedürfnisse und Probleme Nutzer haben und welche Lösungen am besten funktionieren. Diese Erkenntnisse dienen wiederum als Grundlage für den kreativen Prozess und das Design lösungsorientierter Produkte und Dienstleistungen.

KI als Kreativitäts-Buddy

KI schafft neue Freiheitsgrade im Kreativprozess und kann eingesetzt werden, um Ideen, Designs und Konzepte zu generieren. Sie erweitert unsere kognitiven Fähigkeiten und kann uns so bei komplexen Entscheidungen helfen, die richtige Wahl zu treffen. Natürlich fehlt KI das menschliche Urteilsvermögen. Dementsprechend ist es wichtig, dass der Mensch immer involviert bleibt und die ‚Schöpfungen‘ der KI kontinuierlich überwacht und anpasst. Als Business-Buddies sind KI und menschliche Teammitglieder eine durchaus gute Kombination. Die auf Daten und Algorithmen spezialisierte KI trifft beim Generieren von Ideen und Konzepten auf den Faktor Mensch mit seinen Empfindungen, seiner humanen Kreativität und Intuition als wichtiges und letztlich entscheidendes Korrektiv. Um KI in Arbeitsprozesse zu integrieren, bedarf es einer klaren Vorstellung, welche Aufgaben durch KI unterstützt werden können und welche nicht. So intelligent die neuen Systeme sind, so sehr benötigen sie die Reflexion des Nutzers. Denn Technologie und ihre kreativen Ergebnisse sind immer nur so gut wie der Mensch, der damit umzugehen weiß.

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KI bei Raumplanung und Bürodesign

Auch im Bereich Raumplanung und Bürodesign eröffnen sich Einsatzmöglichkeiten für KI als Kreativitätssupport:

  • Analyse von Nutzerdaten: Durch die Analyse von Daten wie etwa der Nutzung von Arbeitsplätzen, der Verweildauer in bestimmten Räumen und der Interaktion der Mitarbeiter untereinander können KI-Systeme wichtige Erkenntnisse über Arbeitsgewohnheiten liefern. Anhand solcher Datenanalysen ist es möglich, die Raumplanung zu optimieren und Arbeitsplätze gezielt an die Bedürfnisse der Mitarbeiter anzupassen.
  • Simulation von Raumgestaltung: Aktuell wird der Einsatz von KI zur Simulation von Räumen erprobt. Dabei reichen die Anwendungen von der Entwicklung gestalterischer Details bis hin zur Visualisierung für den Pre-Test. So lässt sich sicherstellen, ob Raumgestaltung die gewünschten Effekte erzielt, bevor sie tatsächlich umgesetzt wird.
  • Verbesserung der Ergonomie: KI-Systeme können auch zur Optimierung ergonomischer Aspekte verwendet werden. Durch die Analyse diverser Daten wie etwa der Körperhaltung der Mitarbeiter können KI-Systeme Empfehlungen für die Gestaltung von Arbeitsplätzen und Möbeln geben, um eine bessere Ergonomie zu erreichen.

Titelbild: unsplash.com, ©Erick Butler