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Transformation –
von Dr. Daniel Dettling

Kolumne

Dr. Daniel Dettling, Foto: Laurencen Chaperon
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Die monatliche Kolumne für das IBA Forum von Dr. Daniel Dettling, einem der profiliertesten Zukunftsdenker im deutschsprachigen Raum, beschäftigt sich im März 2024 mit dem Thema Förderung transformationaler Führung:

In Berlin fand Anfang März die Konferenz „Work & Culture“ im Rahmen der Transform statt. Es ging um die drängenden Fragen der digitalen Arbeitswelt: Wie werden Unternehmen resilienter und nachhaltiger? Wie sichern sie ihren Fachkräftebedarf? Und wie entwickeln sie sich zu Skill-basierten Organisationen? Echtes Transformationsmanagement zielt auf die Neugestaltung der Arbeitskultur und die Förderung transformationaler Führung. „Work Culture“ ist der neue Trendbegriff.

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People und Culture Management

Vergessen wir für einen Moment den Fachkräftemangel. In Zukunft geht es weniger um Quantität – die Zahl der Arbeitskräfte – denn um Qualität: die Frage, wie wir Talente und Begabungen anziehen, verbinden und halten können. „Work Culture“ wird zur Frage, wie neue und vorhandene Mitarbeiter:innen zu Mitmacher:innen werden, die an einer besseren Zukunft arbeiten. Wie können wir in einer zunehmend digitalen, vernetzten und von KI unterstützten Welt zusammenarbeiten? Die effektive Zusammenarbeit von künstlicher und menschlicher Intelligenz wird zur entscheidenden Kompetenz für Belegschaften. Eine positive Unternehmenskultur braucht beides: Digital Transformation Management und People und Culture Management – und ihre Verbindung durch ein agiles Transformationsmanagement. Ziel ist die Erhöhung der Anpassungsfähigkeit durch eine Kultur der interdisziplinären Zusammenarbeit. Es geht darum, möglichst alle für den Wandel zu begeistern und eine positive Arbeitskultur zu schaffen. Zentrale Zukunftskompetenzen sind Kommunikationsfähigkeit, emotionale Intelligenz und soziale Kompetenz, empathische Führung sowie interkulturelle Kommunikation und Diversity-Management.

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Chancen-Risiken-Landkarten

Ein konkreter Vorschlag, wie sich das alles umsetzen lässt: Arbeiten Sie mit Chancen-Risiken-Landkarten, die dem Einzelnen aufzeigen, wie er oder sie von Megatrends betroffen sein könnte. Es geht darum, die eigene Beschäftigungsfähigkeit, die Employability, für die Zukunft einzuschätzen und zu sichern. Wir alle leben in einer sich immer weiter und schneller verändernden Welt. Wir alle, Organisationen wie jeder Einzelne, müssen situativ anpassungsfähig bleiben.

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Die drei Ts der Transformation

Transformation braucht drei Ts: Investitionen in Technologien und Weiterbildung, mehr Tempo bei der Umsetzung und ein Denken in gleichrangigen Teams statt in Hierarchien. Ziel ist eine Unternehmenskultur, in der sich Beschäftigte als Co-Akteure mit Markt- und Kundenorientierung verstehen – und über Eigenverantwortung und weitreichende Entscheidungsbefugnisse verfügen. Unternehmen werden lernen, sich vom starren Denken in Hierarchien zu verabschieden und das Entscheidungsmonopol von der Firmenspitze in der gesamten Organisation zu verteilen. Wer in die Zukunft aufbrechen will, muss Digitalisierung als Aspekt der Transformation begreifen. Die laufende Transformation ist mehr als eine rein technologische Frage oder ein kulturelles Sinnprojekt. Sie ist eine Chance für die weitere Humanisierung der Arbeitswelt.

Dr. Daniel Dettling ist Zukunftsforscher und Gründer des Instituts für Zukunftspolitik (www.institut-zukunftspolitik.de).  Dort erschien vor Kurzem das Buch „Eine bessere Zukunft ist möglich – Ideen für eine Welt von morgen“.

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