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Faktor Unternehmenskultur – vom Hiring bis zur Mitarbeiterbindung

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Orgatec 2022
IBA Redaktionsteam IBA Redaktionsteam ·
4 Minuten

Wie sich ein Unternehmen gegenüber Externen und Mitarbeitern verhält, welche – insbesondere ungeschriebenen – internen Regeln es dort gibt und welche Werte gelebt werden, wird auch unter dem Begriff „Unternehmenskultur“ zusammengefasst. Die Unternehmenskultur gewinnt vor dem Hintergrund eines verschärften Wettbewerbs um qualifizierte Arbeitskräfte zunehmend an Bedeutung – sowohl bei der Ansprache potenzieller Mitarbeiter als auch bei der langfristigen Bindung an das Unternehmen.

Zentrales Thema bei den Experten des IBA Forum

Warum Unternehmenskultur aus Mitarbeitersicht wichtig ist, war auch Thema auf der ORGATEC-Bühne des IBA Forum. Im Rahmen der Leitmesse für modernes Arbeiten beleuchteten gleich mehrere der geladenen Experten die Zusammenhänge mit Mitarbeitergewinnung und ‑bindung. „Studien zeigen, dass in Deutschland jeder Sechste den neuen Job nach spätestens 90 Tagen wieder verlässt“, betonte Dario Wilding, Senior Manager Communications bei kununu in seinem Vortrag. Falsches Hiring könne bis zu 50.000 Euro kosten – und ist damit auch ein Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg. Im Wettkampf um Talente sei ein guter Cultural Fit bei der Einstellung essenziell, denn es gilt nicht nur fachlich passende Bewerber zu finden, sondern diese auch langfristig zu halten.

Co-Kreation statt Vorgaben

Allerdings neigen viele Unternehmen dazu, ihre Außendarstellung „glattzubügeln“, um so den vermeintlich bestmöglichen Eindruck zu vermitteln. Langfristig geht diese Rechnung nur auf, wenn die Unternehmenskultur von gelebten, nicht nur von proklamierten Werten getragen wird, erläuterte Wilding. Eine Diskrepanz zwischen erzählter und gelebter Kultur kann also bewirken, dass neue Mitarbeiter sich nicht wohlfühlen und schnell einen Wechsel anstreben. Und die Unternehmenskultur muss nicht nur nach außen kommuniziert, sondern auch intern erlebbar gemacht werden. „Dies geschieht vor allem in den informellen Räumen des Austauschs“, Nicola Bramkamp. Die Dramaturgin, Theater- und Festivalmacherin erklärte im Talk mit Wolfram Sauer, New Work SE, was Unternehmen von Kulturbetrieben lernen können. Sie empfiehlt die Unternehmenswerte im Corporate Storytelling zu verankern, um sie so erlebbar zu machen. Dabei gehe es nicht um vorfabrizierte, sondern im Austausch mit den Mitarbeitern „co-kreierte“ Werte und Ziele. Damit steige auch der Bedarf an Räumen für hierarchiefreien Austausch, der nicht mehr nur in Kantinen angesiedelt werden könne.

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Architektur als Träger von Kultur

Die Gestaltung der Arbeitsumgebung und ihr Einfluss auf die Wahrnehmung und Bewertung eines potenziellen Arbeitgebers war Gegenstand des Vortrags von Dr. Katharina Radermacher, Universität Paderborn. Sie hob hervor, dass Architektur als Indikator für die Art der Zusammenarbeit und die Arbeitsatmosphäre diene. Auch deshalb sei es wichtig, dass die Arbeitsumgebung gelebte Kultur und etablierte Arbeitsweisen reflektiert und unterstützt. Anhand einer von ihr durchgeführten Studie zum Thema zeigte sie außerdem, dass ein gezielter Umgang mit Architektur – einschließlich der Inneneinrichtung – das Employer Branding positiv beeinflussen, aber auch die Selektion von Kandidaten mit Passung zum Unternehmen erleichtern kann. Deshalb empfiehlt sie, im gesamten Prozess der Mitarbeiterfindung Bilder der künftigen Arbeitsumgebung einzubeziehen.

Kultur als Chance im Wettkampf um Talente

Die Unternehmenskultur ist ein wichtiger Faktor für Arbeitgeberattraktivität und gemeinsames Handeln. Langfristige Mitarbeiterbindung wird zum Erfolgsfaktor, Fehlbesetzungen sind teuer. Die Kultur in der Innen- und Außenwahrnehmung erlebbar zu machen, ist Aufgabe der Führungskräfte. Wichtig sind persönliche Anknüpfungspunkte zur Identifikation und Bindung an das Unternehmen. Storytelling und der gezielte Einsatz von Architektur und Raumgestaltung schon im Bewerbungsprozess, beispielsweise durch Bilder, Videos oder Rundgänge auf der Website, können Vorteile im Wettkampf um Talente bringen.

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Titelbild dieses Beitrags: istockphoto: Jcomp